Pina Bausch
Je mehr Pina Bausch aus dem Bild der öffentlichen Meinung zu verschwinden droht, desto insistenter muss "Das Tanztheater Pina Bausch: Spiegel der Gesellschaft" bleiben.
Unter diesem Titel veröffentlichte Rika Schulze-Reuber nach dreißig Jahren Bauschverehrung jetzt ihre Zuschauer-Erfahrung von "Frühlingsopfer" 1975 bis "Rough Cut" 2005.
240 Seiten lang erzählt sie die Motive der Stücke nach, den Werdegang der Choreografin, die Entstehung des Genres Tanztheater und folgert weihevoll, dass Pina Bausch den "Menschen Hoffnung und Zuversicht" vermittelt.
Die Autorin aus Wuppertal wuchs auf mit Pina Bausch, schuf Ordnung in ihren Notaten, zitiert aus den von ihr ausgeschnittenen Zeitungsartikeln und erzählt in stets zu großen Worten von ihrer Seherfahrung, um das Unwiederbringliche zu fixieren.
Da hilft nur das Bewahren. Zum dritten Mal hat nun Ursula Kaufmann einen opulenten Fotoband veröffentlicht: "Getanzte Augenblicke". Sechs Jahre jünger als Pina Bausch, dürfte ihre Sammlung oft gemäldehaft wirkender Momentaufnahmen die größte im Land sein.
Die Fotografie Ursula Kaufmanns verewigt die berühmte deutsche Choreografin in der Farbe der Erinnerung, einem Pastellton, der ...
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