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Die Choreografin Reinhild Hoffmann erhält den «Deutschen Tanzpreis» für ihr Lebenswerk. Sehr zu Recht, befindet Johannes Odenthal

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Reinhild Hoffmann wird in einem Atemzug genannt mit Pina Bausch, Johann Kresnik, Gerhard Bohner und Susanne Linke, wenn es darum geht, das deutsche Tanztheater zu beschreiben. Obwohl es sich um extrem individuelle künstlerische Positionen handelt, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten, die diesen Begriff «Deutsches Tanztheater» bis heute wirkmächtig machen.

Wie keine andere Persönlichkeit war Reinhild Hoffmann mit allen Protagonist*innen verbunden: Mit Pina Bausch in der Folkwang Hochschule, heute Universität der Künste, sie in der Ausbildung und Pina Bausch als Tänzerin im Folkwang Tanzstudio unter der Leitung von Kurt Jooss. Mit Johann Kresnik als Tänzerin in Bremen, mit Susanne Linke als Leiterin des Folkwang Tanzstudios und in gemeinsamen Choreografien. Mit Gerhard Bohner teilte sie sich drei Jahre, von 1978 bis 1981, die Leitung des Bremer Tanztheaters. Auf der Suche nach Tänzer*innen für die Entwicklung der zu rekonstruierenden Kostüme von Oskar Schlemmers «Triadischem Ballett» hatte Bohner 1977 die Folkwang Hochschule besucht und traf Hoffmann in den Proben zu ihrem Stück «Clowns» an, in dem sie mit einem riesigen Papierflugzeug zur Musik von Mauricio Kagel hantierte. Es kam zu ...

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Tanz Oktober 2022
Rubrik: Tanzpreis, Seite 22
von Johannes Odenthal

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