
Raphael Hillebrand; Foto: Ferry Dietel
Nachgefragt: Raphael Hillebrand
In tanz 8-9/17 gab es ein Interview mit dem Choreografen Raphael Hillebrand, Mitbegründer der Hip-Hop-Partei «Die Urbane», die bei der Bundestagswahl angetreten ist.
Raphael Hillebrand, wie hat «Die Urbane» abgeschnitten? Wir waren nur in Berlin aufgestellt und haben 4000 Stimmen erhalten. Aber das soll sich nun bessern. Wir haben 200 Mitglieder. Mit ihnen versuchen wir, in allen Bundesländern vertreten zu sein, also richtige Landesverbände zu gründen.
Um in zwei Jahren ins Europaparlament einzuziehen? Genau, denn es reichen dafür drei Prozent Stimmen aus Deutschland. Es ist einfacher, in das Europaparlament als in den Deutschen Bundestag einzuziehen. Verrückt, was?
Was ist aus den Hauptforderungen geworden? Bedingungsloses Grundeinkommen, doppelte Staatsbürgerschaft und kulturelle Vielfalt, das ist geblieben. Aber im Wahlkampf haben wir erlebt, dass wir das Thema zu eng gefasst haben. Und nur Leute anzusprechen, die sich mit Hip-Hop identifizieren, reicht nicht aus.
Sondern? Uns geht es ganz generell darum, dass im Bundestag genau die Leute sitzen sollten, die man auch auf der Straße sieht. Da ist noch eine ziemliche Schieflage zu sehen in Bezug auf Geschlecht, Religion und Hautfarbe.
Machen wir hier Wahlwerbung? Wieso, ich bin ein politisch engagierter Choreograf und ganz bestimmt nicht der einzige in Deutschland.

Tanz Dezember 2017
Rubrik: Menschen, Seite 28
von Arnd Wesemann
Mit «The hidden floor» haben Franck Chartier und Gabriela Carrizo von der belgischen Kompanie Peeping Tom ihre für das Nederlands Dans Theater (NDT) konzipierte Trilogie komplettiert. Den Auftakt hatte 2013 Carrizos Stück «The missing door» gemacht, bevor Chartier zwei Jahre später mit seiner preisgekrönten Choreografie «The lost room» nachlegte und Lust auf den krönenden Abschluss...
Highlights Dezember 2017
Paris
Play
Eine der ersten Dienstreisen, die Aurélie Dupont als frisch inthronisierte Directrice de la Danse der Pariser Oper unternahm, führte 2016 nach Dresden. Vom ersten Rang der Semperoper aus verfolgte sie dort die Uraufführung von Alexander Ekmans «COW» (tanz 4/16), was vermuten ließ: Dem Schweden flattert demnächst ein Angebot aus dem Palais Garnier ins...
Screening: Fred Astaire, Poet der tanzenden Füße
Man hat Fred Astaire in Romanen verewigt. In einem seiner schönsten Filme setzte ihm Federico Fellini ein Denkmal, und in der Fantasie von Jean-Christophe Maillot verkörperte er sich wieder in «Choré». Ob ihm Literatur, Film und Ballett immer gerecht geworden sind, lässt sich nicht so einfach beantworten. Deshalb ist es zwischendurch ganz...