Hoffnungsträger: Gabriel Figueredo
Er hat unendlich lange, schöne Beine und die perfekten Proportionen für einen Danseur noble. Rein körperlich erinnert der 18-jährige -Gabriel Figueredo eher an die außergewöhnliche Langgliedrigkeit einer Birgit Keil als an die vielen kompakten männlichen Springwunder, die Beine wirft er so mühelos weit hinauf wie einst Sylvie Guillem.
Aber der Brasilianer beherrscht nicht einfach seine Drehungen, Sprünge, Balancen besonders spektakulär, er entfaltet seine langen Glieder mit einer ganz eigenen Dynamik und tönt bereits im jungen Alter den Tanz mit einem Sinn für die Schönheit der Bewegung.
Lustig war es, die Augen der hochkarätigen Tanzpädagogen beim diesjährigen «Prix de Lausanne» immer größer werden zu sehen: So einer kommt einem wohl nur alle paar Jahrzehnte unter. Als 13-Jährigen hat ihn Stuttgarts Akademieleiter Tadeusz Matacz beim «Youth America Grand Prix» (YAGP) entdeckt: «Ich habe ein Foto, neben mir sitzen Luca Masala und Oliver Matz, und wir alle drei schauen mit offenem Mund auf Gabriel.» Matacz holte ihn an die John-Cranko-Schule, das Studium beendet Figueredo nun mit Auszeichnungen in Lausanne und beim YAGP in New York, bevor er zum Stuttgarter Ballett geht. Es waren ...
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Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Hoffnungsträger, Seite 168
von Angela Reinhardt
Als Heinz Spoerli im Jahr 2000 einen Abend mit Stücken von Tänzerinnen und Tänzern des Zürcher Balletts präsentierte, fiel eines aus dem Rahmen: «Above Ground» von Kinsun Chan zu «Tic Tac» des Perkussionisten Fritz Hauser. Das kurze Stück war so viel reifer und professioneller als die anderen, dass wir eigentlich gerne mehr von dem kanadischen Tänzer gesehen...
Um zu verstehen, worauf wir auf den ersten Blick perplex oder belustigt reagieren, könnten wir in den DeLorean DMC-12 aus «Zurück in die Zukunft» steigen und den Fahrer bitten, uns im Jahr 2120 abzusetzen, falls es dann noch ein bewohnbares Fleckchen Erde gibt. Im Fokus unserer Neugier stünde nicht, was wir aus der Welt gemacht haben, das überlassen wir dem...
Gibt es einen besseren Ort für die Hoffnung als ein Gotteshaus? Okay, Altar und Taufbecken sind umbaut, die Kirchenbänke stehen auf einer Tribüne, damit man beste Sicht auf den Tanz hat. Willkommen in der Trinitatiskirche in Mannheim, in der nun bereits in der zweiten Spielzeit nicht mehr der christliche Ritus, sondern der Tanz regiert. Tatsächlich ist Eric...
