DVD

Viele Ballette des 19. Jahrhunderts fielen in den tiefen Brunnen der Vergangenheit. Obwohl man gern wüsste, wie Marius Petipas zweites Ballett für das St. Petersburger Mariinsky, die 1862 auf eine possierliche Tschingbum-Musik von Cesare Pugni entstandene Tochter des Pharao ausgesehen hat.

Dieses vier Stunden lange Ägypten-Ding, ästhetischer Nachklapp auf Napo­leons Orient-Feldzug und die folgende Art-déco-Mode zur Entdeckung des Tutenchamun--Grabs vorwegnehmend, wurde 1928 letztmals gespielt und ist verloren – weil die damalige Ballerina, die 18-jährig ein einziges Mal das antike Königskind getanzt hat, sich an nichts mehr erinnern kann. So schlägt die Stunde des globalen Rekonstrukteurs Pierre Lacotte, der am sich wieder international profilierenden Bolshoi Ballett in Moskau zugeschlagen hat. Aus dem Nichts schafft er einen flotten Zweistünder à la Petipa. Wie gestochen die technische Perfektion von der ehemaligen Mariinsky-Ballerina Svetlana Zarkhova in der Titelrolle. Erst mit der Zeit wirkt die platte Fabel nach Théophile Gautier samt Löwenjagd, Unterwasserballett und pyramidalen Defilees reichlich schematisch – trotz Streitwagen mit echtem Schimmel, falschen Affen und noch ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Mai 2005
Rubrik: Magazin, Seite 17
von Manuel Brug

Vergriffen
Weitere Beiträge
Tero Saarinen

The sunshine turns his tousled blond hair into a punk halo as he sits with his back to the window. The blue tracksuit top and white roll neck sweater accent the arctic blue eyes and the pale skin stretched over huge cheekbones. The shaggy mane is remarkable for its gravity-defying determination to point heavenwards, almost as if its owner had just returned from...

Feedback

Re: Vorschau 03/05 Der Buchstabe M macht’s: Nicht Mylla ist die Zwillingsschwester von Mats Ek, sondern Marlin. Mylla, Niklas Eks Tochter, arbeitet als Bühnenbildnerin, Marlin ist in Schweden eine namhafte Schauspielerin.

 

How do you dance Einstein?

Einstein Year marks the hundredth anniversary of Einstein’s annus mirabilis in 1905, a year in which he made major contributions to three areas of science – special relativity, Brownian motion and the photoelectric effect. To celebrate this important centenary, 2005 has been designated World Year of Physics. The Institute of Physics in the UK and Ireland has drawn...