Dortmund
Die Stadt Dortmund hat mit Alexander Omar Kalouti einen neuen Oberbürgermeister gewählt. «So what?», mag man da fragen, ständig werden irgendwo neue Stadtoberhäupter bestimmt, das ist demokratischer Alltag. Naja, nicht in Dortmund. Weil die 600 000-Seelen-Kommune, als neuntgrößte Stadt Deutschlands ein politisches Schwergewicht, seit Gründung der Bundesrepublik von der SPD geführt wird. Dortmund, die Stahlarbeiter- und Zechenstadt, wird von der linken Mitte als Erbhof verstanden, als «Herzkammer der Sozialdemokratie», so SPD-Granden wie Johannes Rau oder Franz Müntefering.
Allerdings einer Sozialdemokratie, die hier so konservativ auftritt wie sonst selten, im Schulterschluss mit Gewerkschaften und einem gesellschaftlichen Milieu, das zu tun hat mit Industriearbeit, Fußball, Bier und heterosexueller Kleinfamilie. Kalouti aber ist nicht in der SPD, der 57-Jährige hat als erster Oberbürgermeister der Stadt ein CDU-Parteibuch. (Nebenbei: Er ist auch der erste Dortmunder OB mit Migrationshintergrund.)
Bemerkenswerter aber: Kalouti ist nicht wie in dieser Position üblich Verwaltungsfachmann, Volkswirt oder Jurist, er kommt vom Theater. Studiert hat der 1968 in Beirut geborene Politiker ...
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Rubrik: Editorial, Seite 1
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