Body-Shopping
Jubelrufe, Standing Ovations. Die Sydney Dance Company feiert -einen Triumph. Was für Tänzerinnen und Tänzer! Sämtlich stark in ihrer Präsenz, athletisch, beweglich, musikalisch, diszipliniert und wohltrainiert. Siebzehn in Körpergröße und -modellierung ganz unterschiedliche Typen geben im Wallen der Theaternebel, auf den Wogen der mächtigen Musik und im Bad des dramatischen Lichts eindrucksvolle Erscheinungen ab. Ihre Namen – etwa Chloe Leong, Davide Di Giovanni, Dimitri Kleioris oder Emily Seymour – deuten auf unterschiedliche Herkünfte hin.
Rafael Bonachela, der Choreograf ihres Stücks «ab [intra]», ist in Barcelona geboren. Dazu passend gibt der schnittige Baukörper des Festspielhauses in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten mit seiner großzügigen Bühne einen weltläufigen Raum ab. Das Stück selbst verkörpert den Kern des europäisch-amerikanischen Bühnentanzes, wie er sich aus der Weiterentwicklung des Balletts dank Fusion mit Merce Cunninghams Moderne gebildet hat. Es ist ein solides, aus dem Selbstbewusstsein einer kulturellen Globalisierung geborenes Kulturprodukt.
Universelle Körper
Einerseits wirken die Gestalten der Tänzer in ihrer Individualität so ...
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Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Body-Shopping, Seite 72
von Helmut Ploebst
Ich kaue Kaugummi, was ich sonst nie tue. Danach spucke ich das direkt aus, weil ich das nicht mag! Ich sitze immer hinter der Bühne bei der Premiere. Gustav ist dann auch dabei, schläft aber oft. Oft drücke ich auch meine Daumen. Früher hatte ich noch andere Glücksbringer dabei, an die habe ich aber irgendwann nicht mehr geglaubt. Die Sonnenbrille habe ich auch...
Meine Glücksbringer sind seit jeher Ein-Cent-Münzen, die ich oft auf der Straße finde, wenn ich spazieren gehe und die Gedanken schweifen lasse. Die Idee dahinter ist: Wenn ich stehen bleibe und die Münze aufhebe, dann ist das ein Zeichen dafür, dass ich bescheiden und demütig bleibe. Ich bin überzeugt davon, dass «Werke» immer auch ein bisschen «Glück» brauchen....
Er hat unendlich lange, schöne Beine und die perfekten Proportionen für einen Danseur noble. Rein körperlich erinnert der 18-jährige -Gabriel Figueredo eher an die außergewöhnliche Langgliedrigkeit einer Birgit Keil als an die vielen kompakten männlichen Springwunder, die Beine wirft er so mühelos weit hinauf wie einst Sylvie Guillem. Aber der Brasilianer...
