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Tanz-Produktion des Jahres

De Keersmaeker: Die sechs Brandenburgischen Konzerte

«Bachs Kompositionen beinhalten einen großen Brocken dessen, was man als «Ewigkeit» bezeichnen könnte. Man hat immer das Gefühl, dass das, was man da hört, nur ein Bruchstück eines größeren Ganzen ist. Die Musik könnte lange vor der ersten Note begonnen haben und sich über den Schlusston hinaus ebenso ins Unendliche fortsetzen. Und schließlich besitzt seine Musik eine ausgesprochen rhetorische Qualität.

Ich hatte immer das Gefühl, meiner doch ziemlich romantischen Natur durch einen objektiven, formalistischeren Zugriff entgegentreten zu müssen. Der Drang, meine Arbeiten stark zu strukturieren, resultiert wohl aus der Angst vor Redundanz. Seit meiner ersten Arbeit verfolge ich eine Strategie der Kargheit sowohl in der choreografischen Komposition als auch in der Auswahl von streng formalisierten Musikstücken.»

Interview mit Anne Teresa De Keersmaeker
und ihrem Mitstreiter Jean-Luc Plouvier