Alles giert nach Wirkung
Die inzwischen fast zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie hat für die Musiktheater Italiens zwei Trends verschärft, die sie vorher noch ein wenig aus der Ferne wahrgenommen hatten. Vor der Pandemie schien das allmähliche Altern des Publikums und das Abbröckeln der Nachfrage ein Problem, das man jedoch glaubte, vor allem mit Mitteln der Spielplanpolitik, lösen zu können. Nachdem die Theater wieder voll besetzt werden dürfen, sind indessen viele der früheren Zuhörerinnen und Zuhörer nicht zurückgekehrt. Berichtet wird von Einbrüchen von zehn bis 40 Prozent.
Gleichzeitig ist es einfacher geworden, die Produktionen den Menschen per Streaming nahezubringen, und die Theater haben entdeckt, dass es für solche Angebote eine Nachfrage gibt.
In seiner Saisoneröffnung am 7. Dezember hat das Teatro alla Scala nun medial wie ästhetisch Konsequenzen gezogen. Verdis «Macbeth» wurde analog für das Publikum im Saal gegeben, parallel gab es Versionen speziell für die international angebotene Fernsehübertragung und digitale Medien. Im Saal waren mit sieben Aufführungen bis zu 14.000 Leute zu erreichen. Die Fernsehübertragung wurde am Premierenabend allein in Italien von mehr als zwei Millionen ...
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Opernwelt Februar 2022
Rubrik: Im Focus, Seite 10
von Klaus Georg Koch
Diese Übersicht bietet eine Auswahl der bei Redaktionsschluss (13.1.) als Präsenzvorstellung geplanten oder als Stream angekündigten Premieren und Festivals des Monats Februar 2022. Weitere Informationen finden Sie auf den Websites der Häuser. Eine Liste mit Kontaktdaten gibt es online unter diesem Link: www.der-theaterverlag.de/serviceseiten/theaterlinks/
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JUBILARE
Param Vir kam in Neu-Delhi zur Welt. Im Alter von neun Jahren begann er, Klavierunterricht zu nehmen und begeisterte sich für Musik. Als 14-Jähriger fing er an zu komponieren und lernte den deutschen, damals in
Delhi lebenden Komponisten Hans-Joachim Koellreutter kennen, der ihn in Kontrapunkt und Harmonielehre einführte und mit der Zwölftonmusik bekannt...
Jetzt habe er die Faxen aber dicke von der Oper, sagte Markus Lüpertz während der Pressekonferenz am Premierenabend. Mehr als acht Wochen hat der 80-Jährige im Mal- und Probensaal des Meininger Staatstheaters durchgearbeitet, nun scheint er zufrieden mit seinem Versuch, Puccinis «La Bohème» auf die Bühne gebracht zu haben. Das Publikum jedenfalls zeigte sich vom...