Was kostet ein Geruch?

Luzern | Wills: The Stolen Smells

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Der 1957 geborene englische Komponist Simon Wills hat offenbar, wie viele seiner britischen Kollegen, ein unverkrampftes Verhältnis zur Tradition. Als «Opera buffa» bezeichnet er seine neueste Oper. «The Stolen Smells» ist ein Auftragswerk des Luzerner Theaters und des NDR. In Luzern fand die Uraufführung statt, in der Regie des Luzerner Intendanten Dominique Mentha. Der Komponist selbst leitete das Luzerner Sinfonieorchester. Kurz nach der Premiere ging die Produktion für zwei halbszenische Aufführungen ins Hamburger Kulturzentrum Kampnagel.

Dort spielte das NDR-Sinfonieorchester unter seinem Chef Thomas Hengelbrock. Der NDR zeichnete auf.

Die Oper nach einem Libretto des Komponisten spielt in einem märchenhaften Bagdad und erzählt vom Bäcker Muchtada, der den armen Poeten Djemaal verklagt, weil dieser den Geruch seiner Brote genossen hat und nicht dafür zahlen kann, denn – so der Bäcker – was genossen werden kann, hat einen Wert, und was einen Wert hat, hat auch einen Preis. Zudem ist Djemaal der Geliebte seiner Tochter Amina, und der Vater glaubt sie vor dem Hungerleider schützen zu müssen. Der Dichter wird verurteilt: Wenn er nicht zahlt, wird ihm eine Hand abgehackt. Da ...

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Opernwelt März 2012
Rubrik: Panorama, Seite 41
von Alfred Ziltener

Vergriffen
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