Immersiv im Internet

Der einst in Ludwigsburg angesiedelte Kongress „Raumwelten – Plattform für Szenografie, Architektur und Medien“ fand Ende November erstmals rein virtuell statt: Im internationalen „Raumwelten VR Hub“ gab es einen regen Austausch rund um Vorträge, Workshops und Keynotes – und das alles kostenlos und barrierearm

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Momentan sorgt im Internet die Künstliche Intelligenz „Midjourney“ für Aufsehen: Tippt man das Kommando „/imagine“ verbunden mit einem oder mehreren Schlagwörtern in die Befehlszeile ein, fängt die KI an zu rechnen. Das Ergebnis: neu kreierte Bilder und Kunstwerke. Somit ermöglicht sie jedem, komplexe, aber unfertige Konzeptkunst auf der Grundlage eigener Ideen zu erstellen. Davon inspiriert hat Allison Crank, neue Kuratorin der Raumwelten (siehe Interview rechts), das Motto für die 11. Ausgabe gewählt, die vom 16. bis zum 18.

November 2022 ausschließlich im Metaverse stattfand: „Raumwelten 22: /imagine“. Denn wie könnte darüber besser diskutiert werden als in der virtuellen Welt selbst? Weg von den passiven Vorträgen über Zoom wollten die Veranstalter der Raumwelten – die Film- und Medienfestival gGmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH – und Crank einen interaktiven digitalen Ort schaffen: den Raumwelten VR Hub, der mobil, am Desktop und in der virtuellen Realität zugänglich ist. Besuchende und Teilnehmende konnten von überall auf der Welt dabei sein. Durch den Ausbau von Raumwelten im Cyberspace sollte die Veranstaltung eine deutliche Internationalisierung ...

„Viel Spaß und nicht einschüchternd“

Allison Crank, Kuratorin von Raumwelten 2022, über die virtuelle Veranstaltung.

Katrin Dietrich: Allison Crank, was war das Überraschendste an den diesjährigen Raumwelten?
Allison Crank: In Anbetracht des neuen und experimentellen Festivalformats und des Fehlens von Eintrittskarten oder einer Anmeldeliste war es für uns schwer vorherzusagen, wie die Besucherzahlen ausfallen würden. Aber insgesamt besuchten über 700 Nutzer aus der ganzen Welt den VR Hub, sahen sich Präsentationen und Ausstellungen an oder schlenderten durch die virtuelle Welt. Am überraschendsten war vielleicht, dass sich der Kreis des Festivals ein wenig schloss. Beim Team des Mozilla Hubs wurde das Interesse geweckt und sie baten einige Stunden nach Ende der letzten Präsentation um eine private Führung. Während wir das Team durch unsere Räumlichkeiten führten, tauschten wir uns über unsere wichtigsten Erkenntnisse, Hindernisse und Einsichten aus. Unsere Diskussion, während wir durch die Räume gingen und uns unterhielten, fühlte sich für uns sehr meta an. Als Plattform für Szenografie, Architektur und Medien gaben wir auf der Grundlage unserer Erfahrungen Einblicke in die Entwicklung ihrer Plattform. ...

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BTR 1 2023
Rubrik: Ausstellungen und Kongresse, Seite 66
von Rebecca Pfister

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