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Medientipp #3

«Baroque Twitter»

«Baroque Twitter»

Gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel brennen die Sopranistin Nuria Rial und der schweizerische Blockflötist Maurice Steger auf «Baroque Twitter» ein wahres Feuerwerk ab. Der etwas bemüht modische Titel hat glücklicherweise nichts mit dem bei einigen Politikern fatal beliebten Kurzmitteilungsmedium zu tun, sondern verweist auf die inhaltliche Idee dieses mit Geschmack und dramaturgischem Geschick zusammengestellten Albums. In der italienischen Barockoper wimmelt es nur so von Arien, in denen der zwitschernde Gesang der Nachtigall («l’usignolo»), der Lerche («la rondinella») oder anderer Vögel («uccelli») auf fantasievolle Weise besungen und kunstvoll nachgeahmt wird. Neben großen Namen wie Hasse, Vivaldi oder Alessandro Scarlatti sind auch weniger bekannte Komponisten wie Andrea Stefano Fiorè oder Pietro Torri vertreten, und wieder kann man darüber erstaunen, wie viel kompositorische Qualität sich in den vermeintlichen Nischen der Musikgeschichte finden lässt.

Thomas Seedorf