Chris Haring

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Das Burgenland ist ein schöner Platz in Österreich: sanfte Hügel, weite Felder, dazwischen verstreut Dörfer und Städtchen. Potenzielle Ufo-Landeplätze in rauen Mengen. Der Burgenländer befeuchtet seine Kehle gern mit trockenen Weinen und gerät darob bisweilen in ordentliche Wallungen. Blutgierig tanzen Schwärme von Mücken an den Ufern des Neusiedler Sees.
In Schattendorf entschlüpft Chris Haring 1970 einem Mutterkörper und wächst in seinen eigenen, bis der sich im Alter von 20 in den Tanz drängt, in ein utopistisches Muskelsein als mentaler Traumtänzer.

Er übersiedelt nach Wien, studiert dort und in New York, arbeitet mit Lloyd Newson, der Nikolais/Louis Dance Company, Nigel Charnock und in Österreich mit Pilottanzt, Tanz*Hotel und Willi Dorner.
Mit dem Komponisten und Videokünstler Klaus Obermaier transformiert Haring 1999 seinen Leib in einen Projektionskörper, «D.A.V.E.», den die beiden zum «Vivisector» ausbilden und als spektakuläres Sci-fi-proposal vorzeigen. Haring selbst entwickelt diesen Vorschlag später in einem Labor mit dem Titel «Cyborg Moves» auf Kampnagel/Hamburg weiter. Die Bühne ist das Innere eines bis heute unbekannten Flugobjekts, in dem Körper künstliche ...

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Tanz Jahrbuch 2006
Rubrik: Hoffnungsträger, Seite 141
von Helmut Ploebst

Vergriffen
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