Was wir brauchen – und was nicht

Neue Qualifikationen und Änderungen in der Theaterbranche treffen bei einigen Institutionen auf Widerstände. Sie zitieren dazu Paragrafen und bringen selten Argumente vor, meint der DTHG-Vorsitzende Wesko Rohde. Das sei nicht nur wenig zielführend, es verhindere auch Neues, weil sich immer weniger Menschen auf den Weg machten, etwas gegen Widerstände entstehen zu lassen. Eine zielgerichtete Polemik

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Es geht nicht mehr um Ziele. Es geht nicht darum, eine Richtung einzuschlagen, Probleme zu erkennen und zu beseitigen und eine Situation zu verbessern. Es geht ausschließlich darum, den Tanz ums goldene Kalb am Laufen zu halten. Es ist wichtig, abstrakte Gefahren und Risiken abzuschätzen, egal wie fern und konstruiert sie sein mögen, und in langen und aufwendigen Prozessen alles zu verhindern, was den Menschen das Leben und Arbeiten erleichtern könnte. Dabei ist jede noch so unsinnige bürokratische Zwischenstation eine willkommene Helferin der Unbeweglichen.

Gut die Hälfte der Theater muss inzwischen ohne die nötigen Meister zurechtkommen, einige Häuser haben niemanden mehr mit dieser Qualifikation und gehen auch bei Ausschreibungen leer aus. Bewerbungen: keine! Auch reißen sich die Nachkommen nicht gerade um die Meisterstellen, weil man spätestens nach Erreichen des Meisterbriefs mit dem operativen Geschäft fast nichts mehr zu tun hat. Man füllt Tabellen aus, prüft und wägt ab, schreibt es vor allem auf, legt es (meist) für immer ab und wartet. Falls mal etwas passiert, hat man alles so gemacht, wie es sich drei Anwälte in ernsten Runden und für ordentliche Honorare bei Kaffee und ...

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BTR Ausgabe 2 2024
Rubrik: Beruf und Bildung, Seite 76
von Wesko Rohde

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