Digitalität und Stadtgesellschaft

Anfang Februar wurde das MiR.LAB mitten in der Gelsenkirchener Innenstadt eröffnet. Der neue Ort steht allen Bürger:innen offen, um den spielerischen Zugang zu Kultur und Digitalität zu erproben. Ein sechsköpfiges Team will künftig Brücken zu den Menschen in der Stadt bauen und gemeinsam an Projekten, Ideen und Setups arbeiten

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In Sachen Digitalität spielt Gelsenkirchen in der ersten Liga der bundesdeutschen Großstädte. Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates listet Gelsenkirchen im Jahr 2023 auf Platz 6, im bitkom-Ranking stand die Ruhrgebietsstadt im Jahr 2022 im Bereich IT und Kommunikation auf Platz 1. Mit „Places“ fand 2018 das deutschlandweit erste frei zugängliche VR-Festival in Gelsenkirchen statt. Da passt es gut, dass nun auch das Musiktheater im Revier (MiR) digitale Wege einschlägt. Am 9. Februar wurde das MiR.

LAB in der Gelsenkirchener Innenstadt, ums Eck in Sichtweite des Opernhauses, eröffnet – zentral und geschützt zugleich in ehemaligen Geschäftsräumen der Sparkasse Gelsenkirchen. Die Räume liegen in einer Seitenstraße, die direkt vom zentralen Heinrich-König-Platz abgeht, gegenüber der Altstadtkirche neben einem beliebten Deli. Zur Eröffnung am Freitagabend mit geladenen Gästen bilden sich Menschentrauben vor dem Eingang. Darunter Repräsentanten der Förderer, die das Forschungslabor für ein neues Musiktheater unterstützen. Das sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW Kultursekretariat, die Stadt Gelsenkirchen und ...

Digitale Pionierprojekte aus Gelsenkirchen

Das VR-Festival „Places“ 
Das Festival „Places“ findet vom 16. bis zum 25. Mai 2024 in Gelsenkirchen statt. Auf dem Programm steht auch die Premiere einer Produktion des MiR.LABs (Musiktheater im Revier) mit dem Titel „Am Ende der Welt“. Ein begehbares Sci-Fi-XR Kammer-Musiktheater für Schauspieler:in, Sänger:in und elektronische Zuspielungen, das in Kooperation mit dem MiR.LAB im Rahmen des Places Festivals Premiere feiert.

„Freedom Collective“ 
Am Abend der Eröffnung des MiR.LABs wurde im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier (MiR) die immersive Oper „Freedom Collective“ uraufgeführt. Eine reizvolle Überforderung der Sinne zwischen Drogenrausch, Gaming und Rave von Magdalena Emmerig (Bühne und Kostüm), Heinrich Horwitz (Regie), Aleksandar Hut Kono (Libretto), Premil Petrović (Musikalische Leitung) und Davor Vincze (Komposition) im Rahmen von „NOperas!“ – einer Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm). In gemeinsamer Trägerschaft von NRW KULTURsekretariat und Kunststiftung NRW, in Kooperation mit dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, dem Theater Bremen und dem Staatstheater Darmstadt.
Die nächsten Aufführungen von ...

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BTR Ausgabe 2 2024
Rubrik: Bau und Betrieb, Seite 40
von Antje Grajetzky

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