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Wie ein Feuerwerk im Nachthimmel

Tänzerin des Jahres: Tiler Peck

In «The Barre Project – Blake Works II», einem via Zoom für die Plattform der CLI Studios produzierten Tanzfilm, wirft sich Peck mit atemberaubendem Tempo in die technischen Schwierigkeiten, als hätte sie nur darauf gewartet, eine kniffl ige Herausforderung zum Fraß vorgeworfen zu bekommen. Dabei beeinträchtigen selbst die enorme Rasanz und die rasiermesserscharfe Präzision zu keinem Zeitpunkt die weiten Schwünge ihrer Bewegungen. Bei ihren Soli an der Stange reiht sie klassische Épaulements, wellenartige Bewegungen ihres Torsos und den einen oder anderen sinnlichen Hinge (aus dem Jazztanz) aneinander.

Ihre Gliedmaßen durchschneiden den Raum, sie verdreht Oberkörper und Unterleib gegeneinander und schraubt sich dann – plötzlich wieder ganz frei und sanft – in einen Attitude-Drehung. Ich habe viele Forsythe-Tänzerinnen gesehen, aber keine hat die klassische Linie je so grazil durchbrochen wie Tiler Peck. Die drei männlichen Tänzer – Lex Ishimoto, Roman Mejia und Brooklyn Mack – sind allesamt exzellent, doch ist es eindeutig Peck, die für den Wind und das Feuer sorgt: Kommt sie ins Spiel, ist der Energieschub körperlich spürbar. Wie ein Feuerwerk im Nachthimmel leuchtet jede ihrer Bewegungen im samtigen Schummerlicht des Beleuchters Brandon Stirling Baker.

Den gesamten Beitrag von Wendy Perron lesen Sie im Jahrbuch tanz