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Schauspiel-Inszenierung des Jahres

Dionysos Stadt an den Münchner Kammerspielen

Weder die Dramaturgie noch der Regisseur haben eine fertige Textfassung vorgelegt, sondern es gab Ideen und Stoffe und viele Gespräche. Wir hatten ja Zeit, drei Monate Proben! Bei der «Orestie» haben wir eine Art Treatment herausgeschrieben, in dem für jede Szene drei Sätze standen. Dann haben wir begonnen, damit zu improvisieren. Es hat lange gedauert, bis etwas aufgeschrieben wurde, woran man sich grob halten konnte. 

Jeder buddelt sich im Verlauf des Stückes seinen eigenen Tunnel in diesen Zehn-Stunden-Berg. Das sind sehr unterschiedliche Wege, die sich aber permanent kreuzen. Fast alle Positionen in der «Orestie» haben wir viel und wild hin und hergeschoben, da kam erst mal jeder für alles in Frage, unabhängig von Spielalter oder Geschlecht.

Interview zu «Dionysos Stadt» mit Regisseur Christopher Rüping, Schauspieler
des Jahres Nils Kahnwald und Nachwuchsschauspielerin des Jahres Gro Swantje Kohlhof