Theater heute Februar (2/2024)
und prustet ihrem Kostja auf den behaarten Bauch, so wie es Mütter mit frisch gewickelten Säuglingen machen.
Christopher Rüping stellt die Hassliebe von Mutter und Sohn in den Mittelpunkt seiner vorläufig letzten Inszenierung am Schauspielhaus [...] Tschechow-Figuren kurz vor den das zaristische Russland erschütternden Revolutionen vergleichen? Solche Fragen werden bei Christopher Rüping nicht ausgesprochen, schwingen aber drei Stunden lang mit.
Das Objekt geht auf
Neben [...] sie sich nicht auch schon alle gegenseitig den Revolver aus den Händen, um sich zu erschießen? Oder lachen sie dabei? Christopher Rüping legt sich mit seiner aufs Vielschichtigste spielfreudigen Inszenierung nicht fest. Aber kein Schuss fällt, der Thea
Theater heute Jahrbuch (13/2021)
Stück «Einfach das Ende der Welt» kam 1990 heraus: Wie sind Sie auf diesen Stoff gekommen?
Christopher Rüping Es hat eine Vorgeschichte. «Früchte des Zorns», unsere erste gemeinsame Arbeit im neuen Team am Schauspielhaus [...] Rüping Ja, ich glaube schon. Ich denke, die nächste Pandemie kommt bestimmt, und wir werden sie noch erleben.
Klaeui Und aus künstlerischen Gründen?
Rüping Für [...] kahlen leeren Raum der realen Begegnung – baut doch vieles dramaturgisch auf in dieser Inszenierung?
Rüping Es gab von Anfang an die Idee der Kamerafahrt durchs Bühnenbild, bevor gespielt wird. Im Sinn von Annie Ernaux:
Theater heute Jahrbuch (13/2019)
damals auch kein übliches Stadttheater. Wie ist diese im besten Sinn wahnwitzige Idee überhaupt entstanden? Christopher Rüping Die Idee war erst mal jedenfalls nicht, ein Zehn-Stunden-Projekt zu machen, sondern sich mit der Antike zu [...] anders nähern. TH Die antiken Aufführungen waren ja auch nicht nach zwei Stunden vorbei. Rüping Stimmt! Euripides, Aischylos und Sophokles haben ihre Texte eben nicht für Zwei-Stunden-Aufführungen in «Tatort»-Länge [...] TH Der Alkoholausschank hat in den Kammerspielen schon mal nicht geklappt. Es gab nur etwas Ouzo. Rüping Und den schmuggeln wir auch schon eher unter der Hand rein. Wir haben das aber durchaus überlegt. Allerdings hat
Theater heute April (4/2016)
sehen, die unverkennbar an den prominenten Geheimnisverräter erinnert. Es ist jedoch das große Verdienst von Regisseur Christopher Rüping, dass seine Inszenierung geschickt die Falle einer ideologischen Heldenverehrung umschifft – und stattdessen die Legende [...] Verschwörung verbirgt; die Liebe bleibt eine kurze Episode in der realen Welt. Dass es sie gegeben hat, ist für Regisseur Christopher Rüping die eigentlich Tragödie in Kochs Leben. Das kurze Aufflackern der romantischen Erlösung überstrahlt in seiner Inszenierung [...] ganz lange an, stellt eine Verbindung zu dem Mann her, der sich ansonsten nur in der digitalen Welt wirklich lebendig fühlt. Rüping hat mit Inga Sund bewusst eine Laiendarstellerin für diese Schlüsselszene ausgewählt, eine Schülerin aus Hannover, die t
Maja Beckmann, Benjamin Lillie; Inszenierung des Jahres: Jean-Luc Lagarce «Einfach das Ende der Welt», inszeniert von Christopher Rüping
Vor lauter Kacheln (k)eine Welt
Theater heute März (3/2021)
Mann (Regie Sebastian Hartmann, Deutsches Theater Berlin), «Einfach das Ende der Welt» nach Jean-Luc Lagarce (Regie Christopher Rüping, Schauspielhaus Zürich), Max Frisch «Graf Öderland» (Regie Stefan Bachmann, Theater Basel und Residenztheater München)
Theater heute März (3/2022)
Holzhausens Hannoverscher «Ein Mann seiner Klasse» nach dem Roman von Christian Baron sowie Christopher Rüpings Bochumer Dante-Be -arbeitung «Das neue Leben». Zusammengefasst für alle Freund:innen der Statistik
Theater heute Mai (5/2014)
könnte diese Geschichte bedrohter Frömmigkeit vor allem reizvoll für Bühnen-Melancholiker machen. Der junge Regisseur Christopher Rüping, der die nächste Hiob-Version am Staatsschauspiel Hannover versucht hat, verhält sich da zunächst ganz Exotik-konform [...] Rauchbach, Kostüme: Lene Schwind). Wie Frank Castorf, Katie Mitchell und andere Verfechter des heranrückenden Videoauges lässt Rüping das Schtetl-Leben in digitaler Tuchfühlung als Kino erscheinen. Der Ausbruch der Familienmitglieder aus der Traditions-Enge [...] vollständig verleugnet. Mit der Reise der Kernfamilie, die den epileptischen Nachzügler Menuchim in Russland zurücklässt, schlägt Rüpings melancholische Kargheit um in johlende Karikatur. Überflüssige Klamottenschlacht mit Fettkissen und Mondanzug, halbgaren
Opernwelt Jahrbuch (Jahrbuch 2023)
hatte sich Christoph Rüping nicht eben ein leichtes Werk vorgenommen: «Il ritorno d’Ulisse in patria» von Claudio Monteverdi fordert ein enormes Gespür für die wechselhaften Beziehungen. Um den Transfer in die Moderne zu ermöglichen, nahm Rüping die Textsammlung
Theater heute Mai (5/2019)
männlichen Regisseuren Pollesch, Nunes, Rüping und Christoph Mehler auch die Regisseurinnen Karin Henkel und Jorinde Dröse. Als engsten Theaterverbündeten, zumindest im Moment, empfindet Kahnwald den Regisseur Rüping. Der ist 33 Jahre alt und scheint [...] nicht bloß wünschen, sondern sie auch bekommen. Als die Proben zu «Dionysos Stadt» in der Regie des Regisseurs Christopher Rüping begannen, sei noch kein Wort des Auftakts festgelegt gewesen, berichtet Kahnwald. «Da war nur die Überschrift ‹Prolog› [...] die Idee zur Stagediving-Aktion entstand, «dann muss ich es auch schaffen, in direkten Kontakt mit ihnen zu kommen.» Christopher Rüpings «Dionysos Stadt», herausgekommen im Oktober 2018, ist ein strapaziöses, hinreißendes, amüsantes (und nur manchmal albernes)