Chronik eines unangekündigten Todes
In knapp viereinhalb Minuten ist eine harmlose Freizeitaktivität in etwas Unbegreifliches umgeschlagen, und, so viel sei hier verraten, auch in den restlichen 78 Minuten wird der Zuschauer nichts Weiteres über die Beweggründe dieser seltsamen Tat erfahren.Wüsste man es nicht, man würde gewiss nicht vermuten, dass dieser still forschende, beinahe dokumentarisch anmutende Film vom Autor hochartifizieller Sprach-Spiele wie «Dunkel lockende Welt» oder des bei der diesjähri-gen Ruhrtriennale uraufgeführten, perfid-pädophilen Singspiels «Furcht und Zittern» ist (s. S. 32f.
in diesem Heft).
Eine wahre Geschichte
Und doch lauert auch hier ein typisch Händlscher Abgrund, ein wucherndes Geheimnis, das sich wie ein Rhizom durch das ganz normale Leben in einem Tiroler Dorf frisst. Für sein erstes abendfüllendes Filmprojekt, für das er als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in Personalunion einsteht, hat sich Händl gleich einen Höchstschwierigkeitsgrad vorgenommen: Erzählt wird eine wahre Geschichte, die in ihrem Kern keiner kennt und die sich vor 15 Jahren in einem Dorf in Südtirol zugetragen hat. Es gibt keinen Abschiedsbrief, keine erkennbaren Probleme oder Konflikte, die ein Motiv ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
spekulation.
kann man einen zusammenhang erkennen zwischen der erschreckenden zunahme der krankheit krebs und der gesellschaft, in der sie derartig zunimmt? krebs hat ja als überproduktion von zellen zumindest strukturell gemeinsamkeiten mit bestimmten ökonomischen erscheinungen im kapitalismus.
oder hat diese krankheit etwas mit der deckelung bestimmter...
Mit Sandro Lunin hat ein Kenner des afrikanischen Theaters die künstlerische Leitung des Spektakels neu übernommen. Sein Programm ließ auf etwas schließen, was man mitunter von Freunden kennt, die unterschiedliche Teile Afrikas länger aus der Nähe gesehen haben: Die sind vom Kitschsyndrom, einer touristisch hilflosen Umkehrung von Rassismus, in der Regel kuriert....
Aus dem «urschleim» sei «doch immer was geworden», stellt Stamm fest, «vielleicht nich immer wunschprogramm alter, aber immer irgendwas […] n fleck leben im brustkorb». Die Sätze, die Dirk Laucke in «wir sind immer oben» denjenigen in den Mund legt, an denen der Wohlstand vorbeigezogen ist, sind so lebendig, dass sie zu atmen scheinen. Lauckes Sprache ist...