Darum geht’s. Mir zumindest.
Vor ein paar Wochen lag am Bühneneingang der Brief einer Zuschauerin, deren begeistertes Lob für die Vorstellung von «Virginia Woolf» in dem Satz gipfelte: «Wie schön, endlich mal wieder ein Abend nur mit wunderbaren Schauspielern ganz ohne Regie!» – Hierbei handelt es sich ganz offensichtlich um den Fall des unterschätzten Regisseurs. Das ist ja heutzutage eher die Ausnahme, der unterschätzte Regisseur ...
Keine Angst: Das wird jetzt nicht die larmoyante Rede eines verzweifelten Schauspielers, der sich als Opfer des Regietheaters sieht, im Gegenteil: Ich habe in meinen bald 25 Berufsjahren den unterschiedlichsten Regisseuren viel zu verdanken.
Ich möchte einige in großer Dankbarkeit nennen: meinen ersten Intendanten in Krefeld, Joachim Fontheim; Hans Lietzau, Dieter Dorn, Klaus-Michael Grüber, Wolfgang Engel, Volker Hesse, Thomas Langhoff, Stephan Kimmig, Barbara Frey, vor allem aber – naturgemäß, hätte ich mit einem meiner Hausgötter Thomas Bernhard fast gesagt – Andrea Breth und Jürgen Gosch. Von allen diesen Regisseuren habe ich zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen profitiert, ich schätze sie, und zwar weder «über» noch «unter».
Eben habe ich gesagt, der ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Gegen Schillers Hitze – die Kälte, gegen Schillers Höhe – die Fläche, gegen Schillers Pathos – die Beiläufigkeit, gegen Schillers Universalismus – das Private. Wogegen man aninszenieren muss, weiß man bei Schillers «Räubern» immer. Schon Schiller selbst gab in seiner Selbstrezension der Uraufführung von 1782 Ratschläge, wie man gegen sein Stück vorgehen solle: vor...
Was weiß Elfriede Jelinek eigentlich vom Irak-Krieg? Oder von Abu Ghraib? Oder Bagdad? Jemals dort gewesen? Bisschen recherchiert? Einen kleinen Wüstenhauch Realität gespürt, als embedded dramatist vielleicht? Oder auch nur in Fernseher, Internet und Zeitungen gestarrt, die Berichte, Reportagen und Analysen der umgehend angereisten Edelfedern gelesen sowie manches...
Frech, böse, aufsässig glotzen die niedlichen Geschöpfe aus den Bildern des 1959 in Japan geborenen A. R. Penck-Schülers Yoshitomo Nara in die Welt. Da stimmt was nicht, bedeuten sie und trotzen tapfer dagegen an: Blessuren, Schrammen indizieren Streit und Prügelein. Plakativ und doppelbödig gerieren sich Naras an populäre Comicstrips angelehnte Bildfindungen:...