Selbst ist der Gott
Götter sind nach wie vor sehr beliebt, besonders unter (Video-)Gamern. Es gibt sogar ein eigenes Spiele -genre, die Göttersimulation. Dort darf man sich eine eigene Welt bauen nach selbstgewählten, natürlich vorgegebenen Regeln. Endlich Gott spielen, auch wenn es im realen Leben nicht immer so ganz klappt. Alles kostet natürlich, das Land, die Städte, die Befehlsgewalten. Wie im richtigen Leben. Man findet sich schnell zurecht. Schließlich sind die virtuellen Welten auch von lebensechten Menschen vorprogrammiert worden.
In Emre Akals «Göttersimulation» haben sich acht Jugendliche als Avatare in ein solches Spiel eingeloggt, sich fantasievolle Gött:innennamen gewählt und versenden auf großer Kammerspiele-Bühne, was sie umtreibt. Es geht um Mobbing, die ungeliebte Schule, das Leben im Hochhaus, über Narben, das Erben, über Schuld, Nachhaltigkeit, Diskriminierung, Politikverdrossenheit, Kapitalismus, eine bessere Welt. Alles bleibt etwas ungefähr, selten findet sich ein zusammenhängender Gedanke, eher dunkle Andeutungen und Buzzwords, die aufgerufen werden und herumschwirren. Selbst ihre Wut bleibt überraschend freundlich. Von Zeit zu Zeit schaltet sich noch eine Mutterstimme ein, ...
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Theater heute 1 2023
Rubrik: Aufführungen, Seite 18
von Franz Wille
FRANKFURT/MAIN, SCHAUSPIEL
20. nach Dostojewskij, Life is but a dream
R. Barbara Bürk
21. Magal, 10 odd emotions (U)
R. Saar Magal
FREIBERG/DÖBELN, MITTELSÄCHSISCHES THEATER
3. Abdel-Maksoud, Café Populaire
R. Nils Braun
FREIBURG, THEATER
20. Andrejew, Hinauf zu den Sternen
R. Nicolas Charaux
GÖTTINGEN, DEUTSCHES THEATER
21. Sokola, Pirsch (U)
R....
Vier Tage sind es nur. Vier Tage und ein bisschen. Danach sind ihr Leben und Beruf zerstört. Ist sie diskreditiert und «frei gestellt», ist sie «eine Führungskraft, der niemand folgt», ist sie verlassen und verloren. Dass und wie sehr eine einzige – womöglich falsche – Entscheidung ein Leben verändern, gar zerstören kann. Vor allem, wenn diese Entscheidung viral...
Gute Sache erstmal, keine Frage. Über 1300, zum Teil hochprominente deutschsprachige Theaterkünstler:innen bekennen sich in einer Resolution solidarisch mit den Aktionen der «Letzten Generation», die sich auf Autobahnen oder an berühmten Kunstwerken festklebt, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen, in die wir alle reinsteuern, wenn wir nicht schnellstens...