«Bittebitte, lass mich einfach verlieren»
Sie sind dreizehn. Sie sind Tänzerinnen. Sie sind ambitioniert. Sie sind Freundinnen. Sie sind Konkurrentinnen. Sie entdecken ihren Körper, und ihr Körper entdeckt sie. Sie sind voller Kraft. Sie wollen siegen. Zusammen sind sie eine kleine Armee. Zuzu, Ashlee, Amina, Conny, Sofia, Maeve und Luke. Sie wollen die Welt verändern, und sie könnten es; ob es gelingt – wir wissen es nicht.
Irgendwo in uns ist es noch, dieses 13-jährige Ich von damals, radikaler, empfindsamer, unschuldiger, wütender und impulsiver als das heutige. Clare Barron hat es ausgegraben und vervielfacht.
Sieben davon versammelt sie in einer Welt der Konkurrenz, Leistung, erwachender Sexualität und der Freundschaft. Auf den ersten Blick könnte man «Dance Nation» als ein klassisches Coming-of-Age-Drama lesen. Doch das wäre zu kurz gedacht, denn eigentlich verfasst Clare Barron einen Angriff auf unser neoliberales System.
Eine Gruppe tanzender Kinder auf der Schwelle zum Erwachsenendasein. Sie wollen die National Championships gewinnen. Angetrieben werden sie von Tanzlehrer Pat und einer Mom, die gleichsam alle Moms verkörpert, was ein kluger Kniff ist: Die einzige, aber komplexe Funktion dieser Mom ist die ...
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Theater heute Jahrbuch 2020
Rubrik: Neue Stücke, Seite 136
von Nora Khuon
Vor fast genau vier Jahren veröffentlichte «ZEIT Online» ein erstaunlich wenig öffentlich wahrgenommenes Interview. In dem Gespräch stellte Antonio Garcia Martinez, vormals Product Manager bei Facebook, ein Buch über seine Erfahrungen in der Konzernzentrale vor. Seine Schilderungen sind bis heute lesenswert. Nicht nur, weil Mark Zuckerberg, mehr als wohl jeder...
Schon seit der Erfindung der modernen Polizei gehören zu ihrer grundlegenden Architektur der unauflösbare Widerspruch zwischen Recht und Unrecht und ein unkontrollierbares Gewaltpotenzial. Dieser Gedanke hat Björn SC Deigner dazu bewogen, Friedrich Schillers Fragment «Die Polizey» als Ausgangspunkt für die eigene Fortschreibung und Untersuchung der dunklen Punkte...
Gob Squad haben sich immer schon mit dem realen Raum außerhalb des Theaters beschäftigt, die Theatralik im Alltäglichen gesucht. Und die Umstände und Bedingungen, unter denen etwas entsteht, zum Thema gemacht und mit auf die Bühne gebracht. Wir haben in den meisten unserer Projekte gezielt die Einmaligkeit des Augenblicks markiert. Nun in der Krise haben sich...