Garstige Wahrheiten
Politisch korrekt ist derzeit gar nichts im Coburger Landestheater: Auf der großen Bühne werden unter dem Deckmäntelchen der leichten Sommer-Krimi-Komödie gesellschaftliche Vor-Verurteiler gleich reihenweise zum «Henkersmahl» in trügerischer häuslicher Idylle geladen und auf Umwegen zu Tomatenmus verarbeitet; im Reitstadel wiederum, der kleinen Nebenspielstätte, brechen sechs Schauspieler ins «Bambiland» auf und sezieren schwindelerregend die jüngere Weltgeschichte, ganz wie es Elfriede Jelinek sich vorgestellt hat, indem sie «sozusagen mit der Axt dreinschlagen».
Für das Stadttheater rechts oben in Bayern, das übers Jahr üblicherweise mit gediegener Unterhaltung die Abonnenten zufriedenstellt und sonst nicht weiter auffällt, zwei ungewöhnliche, gewagte Premieren kurz hintereinander. Am Ende: geglückte Provokationen der unterschiedlichen Art.
Als Gastregisseur hatte man sich für «Bambiland» Gunther Möllmann geholt, der in den achtziger Jahren bei Peymann in Bochum inszenierte und spielte, später das ambitionierte freie Theater «Pumpenhaus» in Münster leitete. Und Möllmann zeigt Respekt, aber keine Angst vor der Textmasse, die er sich für sechs Schauspieler aufgedröselt hat, ohne ...
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Am Ende vom «Dickicht der Städte», kurz vor dem Einstieg in das Dickicht des Brecht-Abends an der Volksbühne, kommt kurzzeitig so etwas wie Wettkampfstimmung auf: Die dagebliebenen Zuschauer buhen und fletschen die Zähne; die Schauspieler tänzeln aus der Applausordnung, johlen und recken die Fäuste wie Knockoutfighter, die einen laschen Punktsieg gelandet haben....
So ein Theater sucht auf der Welt seinesgleichen. Die Bühne befindet sich auf 2.700 Metern Seehöhe, die Zuschauer schützen sich mit dicken Anoraks vor der kalten Bergluft, und die Kulissen sind Dreitausender: Auf dem Rettenbachgletscher über Sölden im Tiroler Ötztal inszeniert der Salzburger Choreograf Hubert Lepka seit fünf Jahren hochalpine Theaterspektakel. 2001...
zügelung der sprache ist es wozu der westliche mensch am wenigsten geeignet scheint /
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eine junge frau auf dem rücken liegend. nackt. beine offen. vor ihrer scham eine riesige halbierte melone. sie, die melone, wird gefingert, geleckt – endlos. duschen geht nicht. wohl kein wasser da in taipeh. dafür überall melonen. schwimmen im fluss zusammen mit...