Warner-Brother Kruse

Tennessee Williams «Die Glasmenagerie»

Theater heute - Logo

Einigermassen überrascht gab sich der Luzerner Schauspieldirektor Peter Carp im Nachhinein angesichts der Komplikationen, die sich aus der attraktiven Idee ergeben hatten, die er dem kleinen Theater mitten in der Schweizer Puppenstube bescherte.

Kaum nämlich hatte sich das Luzerner Theater um die Aufführungsrechte an einem Text von Tennessee Williams bemüht und dabei mitgeteilt, dass sich der Regisseur Jürgen Kruse des ersten großen Theatererfolgs des Südstaaten-Autors aus dem Jahr 1944 annehmen solle, schrillten im zuständigen Verlag die Alarmglocken: Kruse! Noch so einer, der die Stücke immer derart heftig durch den Wolf dreht, dass kein Stein auf dem anderen und kein Wort da stehen bleibt, wo es hingehört. Seit Frank Castorf bei den Salzburger Festspielen auf seine Weise erzählte von der «Endstation Sehnsucht» (und seit das Stück dann bekanntlich nicht mehr so heissen durfte) sind die hiesigen Rechteverwerter aufs Höchste sensibilisiert; und gewarnt vor dem heiligen Zorn der University of the South in Sewanee, Tennessee. Doch die Aufführung kam zustande. Das muss unter diesen Umständen als Sieg gelten.

«Die Glasmenagerie» gibt der Autor als Stück Erinnerung aus: mit dominanter ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Januar 2007
Rubrik: Chronik, Seite 42
von Michael Laages

Vergriffen
Weitere Beiträge
Fetisch bleibt Fetisch

Der Jud’ tut gut.» Dieser Satz klingt ein wenig seltsam in Nazideutschland, aber er fällt nun doch in einem Film, der von sich im Untertitel behauptet, «die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler» zu erzählen: «Mein Führer» von Dani Levy ist eine Komödie, unschwer zu erschließen aus der Tatsache, dass es Adolf Hitler selbst ist, der den Satz sagt. «Der Jud’...

Unsere Wikipedia-Welt

Wir waren schlecht, würde ich sagen. zumindest an jenem freitag abend im november. wenig wurde aus ihm gemacht von unserer seite. ein braves publikum, das eher eindimensionalen vorstellungen von wissensvermittlung folgte. ein braves publikum, das dem vermeintlichen expertenwissen zu folgen schien, wohin es einen auch führte. wenig widerspruch. wenig...

Sinn im Überfluss

Den Skandal gab es schon vor der Premiere. Das Dortmunder Theater warb für Thirza Brunckens «Faust»-Inszenierung mit einem Plakat, auf dem das Foto eines Mannes mit blutig geschlagenem Gesicht zu sehen war. Offensichtlich hatte ihn jemand mit Faustschlägen traktiert. Darüber prangte, wie über allen Dortmunder Theaterplakaten, der Spruch: «Willkommen in Dortmund».

So...