Wachsweich und intellektuell
Wieder einmal könne dieser Abend nicht für sich stehen und einfach anfangen. Wieder einmal habe das Theater vor den Kunstgenuss die Dramaturgen-Einführung gesetzt. Ohne Einführung laufe im Theater überhaupt nichts mehr, erklärt uns Dramaturg Henning Hartmann, der im beigefarbenen Sakko vor den Eisernen Vorhang im Großen Haus getreten ist.
Für die Uraufführung von «Die römische Octavia» hat er damit sicherlich recht. Denn das Schauspiel Hannover verzichtet mit der «Einführung in ein theatrales Desaster», wie der Abend im Untertitel heißt, gleich ganz auf die Inszenierung des 7.
000 Seiten starken Barock-Romans von Anton Ulrich Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Soeren Voimas Text erzählt lediglich von der Einführung eines verzweifelten Dramaturgen, der trotz Bühnenangst «wieder mal» die Folgen einer kruden Spielplan-Entscheidung vor dem Publikum verteidigen muss.
Viele sind allerdings nicht gekommen. Nur 55 Zuschauer drücken sich verstreut im über 500 Plätze fassenden Großen Haus. Was in der Anfangszeit der Walburg-Ära durchaus der Realität entsprach, hat das Schauspiel Hannover diesmal inszeniert. Da sitzen wir jetzt also mit mehreren Plätzen Abstand zum Sitznachbarn und ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute April 2014
Rubrik: Chronik Hannover Staatsschauspie, Seite 58
von Alexander Kohlmann
Stefanie Carp Mark, du hast 21 Jahre, von 1983 bis 2004, das Präsentationshaus PS122 geleitet und dann Under The Radar gegründet. Warum?
Mark Russell Es gab eine neue Künstlergeneration im Bereich der Performing Arts, die in ganz neuen Formen und Formaten arbeitete. Ich wollte diesen neuen Künstlern eine amerikanische Plattform geben. Als ich im PS122 aufhörte,...
Die Vorwürfe sind ungeheuerlich. Barauszahlungen an sich selbst «an der Kassa» des Burgtheaters in Höhe mehrerer Hunderttausend Euro, zum Teil ohne vertragliche Grundlage. Ein Defizit von mehreren Millionen, das über die Jahre aufgelaufen ist. Fragwürdige Abgeltungen eigener Inszenierungen, die aus Zürich übernommen wurden. Drei Mitglieder der eigenen Familie...
Es kommt eher selten vor, dass Ministerialdirigenten ihre Auftritte im Theater haben. Das ist nicht nur aus ästhetischen Gründen auch besser so. In diesem Fall handelt es sich um einen Herrn im grauen Anzug, der in einer laufenden Vorstellung vom Rang aus sein Missfallen kundtut, um alsbald zügig ins Bühnengeschehen einzugreifen: «Ich lasse mir von Ihren...