Von indischen Elefanten und armen Hunden
So ein Plot muss einem erst einmal einfallen: Hindu-Gott Ganesh – das ist der mit dem Elefantenkopf – reist im Zweiten Weltkrieg aus Indien nach Deutschland. Seine Mission: Er will den Nazis das Hakenkreuz, ein Derivat der hinduistischen Swastika, wieder wegnehmen. Ganesh begegnet gleich einmal Doktor Mengele (der sich natürlich sehr für diesen bizarren Elefantenmenschen interessiert), rettet einen entflohenen KZ-Häftling, der zwei Jahre lang Mengeles Patient war, und dringt schließlich bis ins Führerhauptquartier vor.
Kann man, darf man so eine Geschichte erzählen? Und wenn ja, wie? Solche Fragen stellt sich Bruce Gladwins Inszenierung «Ganesh Versus the Third Reich» selbst und beantwortet sie damit zugleich auch: so schon. Die krude, scheinbar naive Geschichte wird gleich mehrfach gebrochen. Erstens sind die Schauspieler des Back to Back Theatre aus
Melbourne durch geistige Behinderungen verschiedener Art (Autismus, Down-Syndrom u.a.) gehandicapt. Und zweitens wird das Ganesh-Märchen als Making-of einer Theaterproduktion erzählt.
«Denk an Bruno Ganz!», rät der Regisseur (gespielt von David Woods, dem einzigen nichtbehinderten Schauspieler) seinem Hitler-Darsteller Simon Laherty. ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute August/September 2012
Rubrik: Festivals, Seite 6
von Wolfgang Kralicek
Die Herren nehmen an der Rampe Aufstellung und machen Front: gegen die Konvention der Konversations-Komödie bis zur vollständigen Niederlage kommunikativen Handelns. Der Erlösung, die in Oscar Wildes «Bunbury» aus Jack Worthing doch noch einen Ernst macht und ihn – demaskiert – der Ehe zuführt, verbietet Thirza Bruncken gewissermaßen den Mund. Die Darsteller...
Andrzej Wirth Als ich 1966 zum ersten Mal nach New York kam, suchte ich über eine polnische Stiftung eine Unterkunft. Sie hieß nach dem polnischen Ingenieur und Emigranten Jurzykowski Foundation und führte an der East 37th Street ein Haus für Literaten und Künstler. Ich wohnte dort für ein paar Monate, mit anderen notgelandeten Polen. Es war nach der Zeit in...
Aachen, Grenzlandtheater
13.8. Hamilton, Gaslicht
R. Anja Junski
19.9. Shakespeare,
Ein Sommernachtstraum
R. Ulrich Wiggers
Aachen, Theater
21.9. Schwab, Präsidentinnen
R. Roland Hüve
23.9. Shakespeare, Macbeth
R. Ludger Engels
29.9. Herrndorf, Tschick
R. Lilli-Hannah Hoepner
Altenburg/Gera, TPT
30.9. Tabori, Mein Kampf
R. Deborah Epstein
Annaberg, Eduard-von-
Winterstein-Theater
...