Der Anti-Theatermacher
Es ist müßig, wie David Barnett den Nachweis führen zu wollen, dass Rainer Werner Fassbinders Bedeutung als Theaterregisseur ebenso bedeutend gewesen sei wie die als Filmemacher; zumal der englische Theaterwissenschaftler dann noch glaubt, Fassbinders wesentlichen Beitrag zum deutschen Nachkriegsdrama nicht nur in den Stücken selbst nachweisen, sondern auch «in den unorthodoxen Regiestilen, derer er sich bediente», finden zu können.
Tatsächlich ist Fassbinder nur eine marginale Gestalt in der Geschichte des deutschsprachigen Theaters geblieben, wenn auch viele Trittbrettfahrer und Epigonen seines Werks und Wirkens nach seinem Tod in Stadttheatern seinem «textuellen Vermächtnis» Projekte abzugewinnen versuchen. Wenn auch viele seiner Stücke immer wieder aufgeführt werden, sind es doch mehr die Filme Fassbinders und deren Drehbücher, die von Theaterregisseuren für ihre Zwecke adaptiert werden.
Abgründig und liebevoll
Nur ganz wenige Inszenierungen führen zu einem herausragenden Ergebnis, wie Thomas Ostermeiers Bühnenfassung von «Die Ehe der Maria Braun» 2007 in den Münchner Kammerspielen oder zuletzt Martin Kusejs Inszenierung von «Die bitteren Tränen der Petra von Kant» am ...
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Theater heute Juni 2012
Rubrik: Magazin: Fassbinderforschung, Seite 70
von Klaus Völker
Wer auf den verschlungenen Treppenhaus-Wegen ins Atrium des Züricher Schiffbaus, der ersten Station von Frank Castorfs «Amerika»-Reise, achtlos an der Schüssel mit kostenlosen Ohrstöpseln vorbeigegangen ist, dürfte seinen Hochmut bald bereut haben. Oben angekommen, in einem riesigen, von drei Balkonetagen umrahmten Innenhof, wartet nicht nur das großzügig...
Aachen, Theater
1. Kleist, Der zerbrochne Krug
R. Markus Kopf
Aalen, Theater der Stadt
15. Erpulat/Hillje, Verrücktes Blut
R. Marguerite Windblut
16. Jarry, König Ubu
R. Nikolaos Boitsos
Anklam, Vorpommersche Landesbühne
30. Bordel, Vineta – die Hexenwetter
R. Wolfgang Bordel (in Zinnowitz)
Annaberg, Eduard-von-Winterstein-Theater
30. O’Brien, The Rocky Horror Show
R. Ingolf...
Als im Sommer 2009 das Foto eines erstaunlich gut erhaltenen Bugatti Brescia Typ 22 Roadster, Baujahr 1925, um die Welt ging, setzte das die Fantasie in Gang. Dass da eines der schönsten Automobile, die jemals gebaut worden waren, über siebzig Jahre lang auf dem Grund des Lago Maggiore gelegen hatte, konserviert von den Schichten aus Schlamm und Schlick wie die...