
Theater heute Oktober 2014
Foyer
Endlich am Anschlag
Markiert die neue Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins schon eine kleine Trendwende?
Festivals/Aufführungen
Das Steampunkdisneyland an der Ruhr
Alternativen zum Opernbetrieb: Bei seiner letzten RuhrTriennale führt Heiner Goebbels mit Romeo Castellucci, Matthew Herbert und Boris Nikitin in ein Musiktheater der Gegenwart
Reine Formsache
100 Jahre Erster Weltkrieg, 13 Jahre Young Directors Project: das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele
Aktion Mensch
Beim Malta Festival in Posen organisiert sich eine polnisch-südamerikanische «Empowerment»-Bewegung, und auch die Berliner Foreign Affairs nähern sich vorsichtig diesem Begriff an
Festivals/Auffführungen
Spur der Väter
Olivier Py, der neue Leiter des Festival du Théâtre in Avignon, setzt auf massive Verjüngung der Künstler – und auf historische Bezüge
Festivals/Aufführungen
Lächerlich und nicht zum Lachen
Wolfram Lotz’ «Die lächerliche Finsternis» wird von Dusan David Parizek in Wien zum ersten Mal erleuchtet.
Der vollständige Stückabdruck liegt diesem Heft bei
Nachruf
Ein Zeitalter wird beerdigt
Zum Tod von Gert Voss
Ausland
Great, Britain!
In einem überraschend politischen Londoner Theatersommer landete das National Theatre einen
Schnellschuss in Richtung Regenbogenpresse und Regierung, im Hampstead Theatre jährt sich der Miners’ Strike zum 30. Mal, in der NT-Spielstätte The Shed werden die Folgen des Kolonialismus im youtube-Zeitalter
verhandelt, und am Royal Court schaut Simon Stephens auf die Schmerzgrenzen des Spätkapitalistismus.
Die Banalität des Bösen
Die rumänische Performerin Gianina Carbunariu erforscht mit ihren Doku-Fiction-Arbeiten Vergangenheit und Gegenwart des nachkommunistischen Rumänien
Theorie
«Etwas Unvernunft, bitte!»
Hans-Thies Lehmann versucht die Rettung der tragischen Erfahrung gegen ihre aufklärerischen Verächter mit einem Parforceritt durch die abendländische Theater- und Theoriegeschichte
Theatergeschichte
Eine Generation, die ihre Bildung umtauschen musste free
Günther Rühle legt den zweiten Band seiner monumentalen deutschen Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts vor: «Theater in Deutschland 1945–66». Darin fehlt nur ein Kapitel – das über Rühle selbst, den enzyklopädischen Kritiker, Intendanten und Theaterhistoriker, der im Juni dieses Jahres 90 Jahre alt geworden ist. Rühle spricht nicht gern über Rühle, denn es gebe interessantere Themen. Wir holen es nach: ein Gespräch über sein Leben, seine Generation, seine Entwicklung. Dazu ein Vorabdruck aus dem neuen Band über die aufregende Zeit, als ein politisches Theater im Nachkriegsdeutschland entstand.
Im zermauerten Land free
Der Wohlstand, die «Pinscher»-Affäre, der Auschwitz-Prozess, Rolf Hochhuth, Peter Weiss und das Dokumentartheater – Politik wird Bühne im Nachkriegsdeutschland
Chronik: Bremen
Abgeschminkt
Friedrich Schiller «Maria Stuart»
Chronik Dresden:
Wissen wir noch, wo wir sind
Lutz Hübner/Sarah Nemitz «Ein Exempel», nach Dostojewski «Dämonen»
Chronik Lübeck
Die Knickerbockerzeit
Peter Handke «Immer noch Sturm»
Chronik Mannheim
Gefängnis Dänemark
Shakespeare «Hamlet»
Chronik München:
Senza fine
Goldoni/Zwach «Trilogie der Sommerfrische»
Chronik Osnabrück
Nivea forever
Thomas Köck «Jenseits von Fukuyama»
Chronik Stuttgart
Affentheater
Brecht/Weill «Die Dreigroschenoper»
Chronik Weimar
Die Angela und der Sigmar
Charlotte Roos/Juli Zeh «Mutti» (U)
Daten
Magazin
Der Daseinsnostalgiker
Der Wiener Essayist und Philosoph Franz Schuh über den Tod, das Theater und der Menschheit letzte Tage – ein Gespräch
Magazin: Konferenz
Warten macht auch Arbeit
«Fantasies that matter» – Eine Konferenz beim Internationalen Sommerfestival Hamburg beschäftigte sich mit medialen wie künstlerischen Bildern von Sexarbeit
Magazin: Kino
Echoraum Auschwitz
In seinem Film «Phönix» schickt Christian Petzold Nina Hoss in einen unmöglichen darstellerischen Spagat
Magazin
Drei Trommelschläge
Eine Erinnerung an Gottfried John
Stück
Die lächerliche Finsternis
Hörspiel nach Francis Ford Conrads «Herz der Apokalypse»
© S. Fischer Verlag 2013