Theater heute März 2008
Foyer
«Vorbilder hat man immer»
Lutz Hübners «Ehrensache» wäre fast verboten worden. Jetzt hat das Bundesverfassungsgericht in einer weitreichenden Entscheidung für das Stück votiert: ein Urteil und seine Hintergründe
Porträt
«Wat spielste denn da, Margit?»
Sie war schon immer auf «schräg» abonniert: Die Berliner Schauspielerin Margit Bendokat, seit 1965 am Deutschen Theater, steckt voller Geschichten. Mit Dimiter Gotscheff, Armin Petras und Nicolas Stemann hat
sie eine zweite Karriere gestartet
Aufführungen
Anatomie Tschechow
In der Schaubühne aktualisiert Falk Richter den «Kirschgarten», am Deutschen Theater lässt Jürgen Gosch «Onkel Wanja» vom Blatt spielen – und entdeckt mehr vom Heute
Überstehen ist alles
Hamburger Sehnsüchte nach Heldentum, Ruhm, Gemeinschaft: Am Thalia Theater wüten der «Schimmelreiter» und «Das letzte Feuer», am Schauspielhaus «Die Helden auf Helgeland»
Der Gebrauch des Menschen
Große Sozialoper oder Marionettentheater: Andrea Breth und Dieter Giesing inszenieren Simon Stephens «Motortown» in Wien und Bochum
Gegenangebote
Laien spielen mit: Nicht nur bei Rimini Protokolls «Breaking News – ein Tagesschauspiel» in Düsseldorf, auch in Laurent Chétouanes «Ich bin Hamlet» in Köln
Akteure
Ansichten eines Waldarbeiters
Ein Filmporträt von Regina Schilling zeigt Josef Bierbichler aus ungewohnter Perspektive. Unter anderem aus
seiner eigenen
«Das Theatertreffen gehört niemand allein»
Juror Jürgen Berger im Gespräch über die Auswahl der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen und seine Erfahrungen in der anstrengendsten Jury des Jahres
Der zweite Blick
Jenseits des Semmering
Im zweiten Jahr leitet Anna Badora jetzt das Grazer Schauspielhaus – und das Theater ist im Aufwind. Grund für einen «zweiten Blick», denn wie gut eine Intendanz wirklich ist, zeigt sich nicht unbedingt schon beim Start, sondern auf der Mittel- und Langstrecke ...
Essay
Das Paradox des Theaters
Wie kann man Gewalt im Kindertheater zeigen?
Ausland
18 Tage für den Überlebenskampf
Verteilungskämpfe in der britischen Theaterlandschaft: Das Arts Council will Neues fördern und riskiert dabei auch förderungswürdiges Altes
Chronik
C’est du Dior
Anna Viebrock und Malte Ubenauf, «Doubleface oder Die Innenseite des Mantels»
Aah-triden-Arie
Aischylos «Orestie»
Am runden Kanzlertisch
Yael Ronen nach Sophokles «Antigone»
Stadt zum Stück
Volker Schmidt «Die Mountainbiker»
Lose-Mundwerk-Sammlung
Felicia Zeller «Kaspar Häuser Meer»
Prophetische Höllenfahrt
Peter Weiss «Inferno»
Frau als Strafe
Justine del Corte «Die Ratte»
Mensch ärger dich nicht
Molière «Der Menschenfeind»
Daten
Magazin
Die Lindenstrasse vom Alsergrund
Das Wiener Schauspielhaus macht aus Heimito von Doderers Roman «Die Strudlhofstiege» eine Theater-Soap in zwölf Folgen
Provinzschwestern
Drei Schwestern in der Provinz, wer würde da nicht an Tschechow denken? Aber dieser Assoziation wirkt Franziska Meletzky in ihrem zweitem Spielfilm gleich mit der ersten Szene entgegen: In der hängt eine Mutter am Morgen kotzend über der Kloschüssel, assistiert von einer erwachsenen Tochter, die ihr mehr Tadel als Trost zuspricht. Ohne dass viel erklärt würde, bekommt der Zuschauer mit, dass hier zwei überaus eigensinnige und selbstständige Frauen auf ungute Weise aufeinander angewiesen sind.
Zuschauer: Schrecklich schön
Thea Dorn über verschiedene Formen des Zuschauens, das Erhabene und das Schöne und das Theater als letzten Sehnsuchtsort – ein Gespräch
Zeitarbeit
Unter dem Motto «Geteilte Zeit. Theater zwischen Entschleunigungsoase und Produktionsmaschine» verstrich die Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft in Hamburg
Kunst kommt von kontern
Das Münchner Literaturarchiv Monacensia ehrt Herbert Achternbusch mit der Ausstellung «Das Ich ist ein wildes Tier»
Der Mann mit der Geige
Zum Tod des Schauspielers Urs Hefti