Theater heute Jahrbuch 2020
Die große Pause
«Die Polarisierungen nehmen zu»
Die Corona-Krise durchschneidet die Gesellschaft in neuer Weise: über eine Pandemie als Diskursphänomen und Projektionsfläche, eine Renaissance von Staatlichkeit und kurzfristige Solidaritätsgefühle, über das neue Kriterium der Systemrelevanz und eine Logik des globalen Vergleichs – ein Gespräch mit Andreas Reckwitz
Der große Hack
Corona als Brandbeschleuniger der Digitalisierung – und als Angriff auf Staat und Gemeinschaft: Das Medium ist nie neutral
Die Säuberung
Als wegen Corona die Theater geschlossen wurden, hat die Wiener Burg Autor*innen eingeladen, kurze Monologe für das Ensemble zu schreiben: ein Wiener Stimmungsbild, ein Zeitdokument – Beiträge von Franzobel, Thomas Köck und Teresa Dopler
Übers Reck – Versuche zu «Macht und Mitgefühl»
Eine nicht gehaltene Rede zur Eröffnung eines ausgefallenen Festivals: Grabungen im Bergwerk deutscher Einnerungen, Literatur und Biografie – statt bei den Ruhrfestspielen zu hören hier nachzulesen
Antworten auf die Zukunft
Was können wir noch?
Es gibt keine Gesellschaft ohne Kunst und Kultur
Das System herausfordern
… zur Not auch aus dem Bett
Wir Sklavenhalter*innen
Über uns, die wir es sogar noch schaffen, unsere mörderische Faulheit als Nachhaltigkeit zu verkaufen
Mehr als Kartoffelbrei
Auch nach der Krise wird es ganz sicher nicht mehr wie früher
Is the party over?
Theater kann gelassener, unabhängiger, beweglicher, grundsätzlicher werden
Rätselhafte Paralyse
Wie erlangt man unter Corona-Umständen seine Souveränität
zurück? Und lernt dabei, Vogelstimmen zu unterscheiden?
Vorbauten des Unbehagens
Kunst als politischer Reflexionsraum und Antikörper gegen Vereinfachung und Verblödung
Gesellschaft neu denken
Die performativen Künste haben die besten Voraussetzungen dafür
Auf der Pausentaste
Für ein esoterisches Theater
Im Weltzustand
Zur DNA von Menschen gehört es, sich zu versammeln
Ahnungslose Rebellen
Da wächst was drin! Über bemerkenswerte Erfahrungen und ein neues Corona-Theater
Box in der Box in der Box
Wir müssen gute Gründe sehen, um ins Theater zu gehen
Reflexion und Abwägen
Muss man immer alles möglich machen? Über die Sehnsucht,
sich wieder stärker in die Stoffe zu graben
Beweglicher werden
Warum sich das Theater jetzt mit sich selbst beschäftigen muss
Die Gefährdeten
Das Privileg, vom Staat geschützt zu werden, hat in Deutschland nicht jede gesellschaftliche Gruppe
Für ein unsouveränes Theater
Die Aufführung ist die Kunstform der Stunde
Meet the opposite
In der Zusammenarbeit mit einem ganz anders tickenden System kann man sich kollektiv gut kennenlernen – auch zweisprachig
Keine Änderungen
Das Schauspielhaus Zürich will Kurs halten bei seinem Versuch, das Modell Stadttheater zu reformieren
Was Theater ausmacht
«Dies hier ist weder ein Schauspiel noch ein Theaterstück»
– Hauptversammlung gestern und heute
Tausende Alternativen
Theater mit und nach Corona. Eine Standortbestimmung
Wer oder was ist hier souverän?
Assoziationen zu einem vieldeutigen Wort
Höhepunkte des Jahres
«München tickt anders»
In der fünften und letzten Spielzeit von Matthias Lilienthal wurden die Münchner Kammerspiele zum zweiten Mal unter seiner Leitung Theater des Jahres – zur neuen Spielzeit übernimmt Barbara Mundel die Leitung des Hauses, das traditionell für Avantgarde steht
Die längeren Denkbögen
Sandra Hüller hat zuletzt nicht nur den Gertrud-Eysoldt-Ring, sondern auch den Berliner Theaterpreis gewonnen; jetzt wird sie zum vierten Mal Schauspielerin des Jahres. Ein Gespräch übers Nicht-gefallen-Müssen, ihre Rolle als Hamlet und das Spielen im Bochumer Ensemble
Das ewige Licht
Über die Väter, René Pollesch, Kunst als Eigensinn und eine Bühne, auf der man «Joghurt» hört. Eine Begegnung mit dem Schauspieler des Jahres Fabian Hinrichs
«Ich habe eine Abneigung gegen Perfektion»
Die Bühnenbildnerin des Jahres Julia Oschatz ist eine Wanderin zwischen Bildender Kunst und Theater. Ein Ateliergespräch über Autonomie und Teamarbeit, wie Künstlichkeit den Blick auf die Realität schärfen kann und die Freude am Zitat
Die neuen Held*innen
Im Bergwerk der liberalen Ordnung: Stücke, Inszenierungen und Schauspieler*innen des Jahres!
Weiterspielen! Ergebnisse der Kritiker:innen-Umfrage 2019/20 free
44 Kritikerinnen und Kritiker nennen Höhepunkte der Saison 2019/20 – die Auswertung: Weiterspielen!
Von Null zur Autorschaft
Die Regisseurin Leonie Böhm sucht nach Menschen, die sich öffnen
Die Inszenierungen des letzten Jahrzehnts
Eine Zusatzfrage an alle Kritiker*innen in der Corona-Besinnungspause: Was war die wichtigste Inszenierung der letzten zehn Jahre? – Eine Entdeckungsreise in die Zehner Jahre!
Aussichten auf die neue Saison
«Jeder hat eine Agenda!»
Julia Wissert und Sabine Reich werden ab der Saison 2020/21 das Schauspiel Dortmund leiten. Ein Gespräch über das Unbehagen am Stadttheater, die Suche nach neuem gemeinsamen Umgang und die Arbeit an der Institution
«Wir wissen nicht, wie Theater funktioniert»
Wenig Geld, starke Konkurrenz, wegen Renovierung geschlossen: Kay Voges erklärt, warum er trotzdem Intendant des Wiener Volkstheaters geworden ist
Neue Stücke
«Bittebitte, lass mich einfach verlieren»
Clare Barron «Dance Nation»
Sich die Geschichte auf den Körper schreiben
Sivan Ben Yishai «Wounds Are Forever (Selbstporträt als Nationaldichterin)»
Als die Sommer noch endlos waren
Sibylle Berg «Paul oder im Frühling ging die Erde unter»
Menschen können verrückt werden, Roboter nur verrückt spielen
Dietmar Dath und F. Wiesel «Restworld»
In der Retro-Zukunft
Michel Decar «Die Reise nach Kallisto»
Schaffen wir sie ab, die Polizei?
Björn SC Deigner «Die Polizey»
Der gewöhnliche Rassismus
Thomas Freyer «Stummes Land»
Das Böse und Kaputte
Rainald Goetz «Reich des Todes»
Das ernsthafteste aller Spiele
Peter Handke «Zdeněk Adamec. Eine Szene»
Der Traum ist aus
Wolfram Höll «Nebraska»
Jokastes Kinder
Fritz Kater «come as you are (jokastematerial oder der kapitalismus wird nicht siegen)»
Eine Art Gift
Dennis Kelly «Der Verzicht»
Der Himmel draußen und unsere Würde unter ihm
Lucy Kirkwood «Das Himmelszelt»
König der Ausgeschlossenen
Ewald Palmetshofer «Fall Falstaff»
Katalysator eines Epochenwandels
Falk Richter «TOUCH»
Das Verschweigen
Lukas Rietzschel «Widerstand»
Angriff der Schwachen
Kevin Rittberger «Schwarzer Block»
An der Beziehungsfront
Roland Schimmelpfennig «Siebzehn Skizzen aus der Dunkelheit»
Hoffnung für die Demokratie
Pat To Yan «Eine kurze Chronik des zukünftigen China»