«Yaeli liebt Völkermorde»

Ihr Großvater hätte sie vermutlich für naiv gehalten: Die Geschwister und Theatermacher Yael und Michael Ronen sind aus beruflichen und privaten Gründen von Tel Aviv nach Berlin gezogen. Ein Gespräch

Theater heute - Logo

Eva Behrendt Yael, wir haben uns schon einmal beim Isradrama-Festival 2005 in Tel Aviv getroffen, dort wurde Ihr Stück «Plonter» aufgeführt, das dann in «Theater heute» abgedruckt wurde. Jetzt sind Sie Hausregisseurin hier am Gorki Theater ...
Yael Ronen Oh, dann verdanke ich Ihnen meine Karriere in Deutschland!
EB Na, na. Damals war auch Jens Hillje beim Festival, den Schaubühnenkontakt gab es also auch schon.


Yael Ronen Kein Witz, die Tatsache, dass es gedruckt wurde, hat bei einigen Leuten erst das Interesse an meiner Arbeit geweckt, zum Beispiel in Dresden, wohin ich für eine Inszenierung eingeladen wurde. Das habe ich Ihnen zu verdanken – aber es ist auch Ihre Schuld!
EB Okay – und warum sind Sie hier, Michael?
Michael Ronen Na, auch wegen Ihnen!
Yael Ronen Er wird bald heiraten! Ohne Sie hätte er seine Frau nie kennengelernt. Jetzt wird mir das erst richtig klar!
Michael Ronen Ich habe in London Regie studiert, als «Plonter» an der Schaubühne gezeigt wurde. Ich kam zu Besuch, eigentlich nur, um Yael und das Stück zu sehen, und da ...
Yael Ronen ... traf er Irina Szodruch, die damals dort Dramaturgin war und es heute hier und bei vielen meiner Inszenierungen ist.
EB Mein Gott, ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute März 2014
Rubrik: Akteure, Seite 26
von Eva Behrendt

Weitere Beiträge
Die Farbe Braun

Zur Zeit werden mehrere Theateraufführungen über die Opfer und Taten der faschistischen Gewaltzelle vorbereitet, die sich selbst den Namen «NSU» (Nationalsozialistischer Untergrund) gegeben hat. Münchens Residenztheater und Karlsruhe arbeiten dran, Frankfurt hat mit «Der weiße Wolf» den Anfang gemacht. Während sonst Projekte geplant sind, die sich dem Thema...

Sprachspiel und Antiken-Mahl

Das Original hieß noch «Meine Bienen. Eine Schnei­se». In Nürnberg fehlen nun seltsamerweise die Insekten im Titel, summen einem dafür aber, noch bevor die Vorstellung beginnt, aus Lautsprechern fast ein wenig bedrohlich um die Ohren. Ansonsten hat Stefan Otteni das Werk des Österreichers Händl Klaus gegenüber der Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 2012...

Die Meinungskämpfer

Und auf einmal bricht die Inszenierung auf. Auf einmal sind die Rollen nicht mehr eindeutig verteilt in Milo Raus «Moskauer Prozessen», dem Reenactment dreier Gerichtsverhandlungen der reaktionär-religiösen russischen Staatsmacht gegen ein liberales, provokatives Kunstverständnis. Erst tauchen Sicherheitskräfte am Performanceort auf, sie kontrollieren die...