Willkommen in der Dschungelliga
Als am 4. September in Mecklenburg-Vorpommern ein neuer Landtag gewählt wurde, zeichnete sich schnell ab, dass sich die politischen Verhältnisse kaum verändern würden: Die erstarkte SPD unter Ministerpräsident Erwin Sellering und die geschrumpfte CDU arbeiten an einer Fortsetzung der Koalition. Allerdings galt schon vor der Wahl als sicher, das Kultusminister Henry Tesch, CDU, keine zweite Amtszeit bekommen wird. Und auch jetzt deutet alles darauf hin, dass es – schon eine Tradition in MV – auch in dieser Legislaturperiode einen neuen Ressortchef geben wird.
Dass Tesch gehen muss, liegt unter anderem an seinem Versuch, die Theaterlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns neu zu strukturieren. Viele Theater in Ost- und Westdeutschland kämpften während und nach der Wirtschaftskrise mit Insolvenzen und gegen Schließungspläne. Aber in keinem Bundesland betraf es so viele Häuser wie im strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern. Vier Mehrspartentheater hat das Land, daneben zwei kleine Häuser mit eigenem Schauspielensemble und die Deutsche Tanzkompagnie Neustrelitz. Seit 1994 hat sich die Höhe der Landesmittel nicht verändert, die zusammen mit den kommunalen ...
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Theater heute November 2011
Rubrik: REPORTAGE, Seite 43
von Georg Kasch
William Shakespeares entstehungsgeschichtlich umstrittenes und kaum gespieltes Stück «Perikles» gehört dem Genre der «Romanze» an und ist eine ziemlich wilde Räuberpistole. Das Drama beginnt mit einem König, der ganz offensichtlich ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter lebt; es spielt auf offenem Meer und im Puff; es gibt Verfolgungsjagden und
Piraten,...
Leicht hat es das Hamburger Schauspielhaus schon eine ganze Weile nicht. Nach dem abrupten Ende der glücklosen fünfjährigen Intendanz Friedrich Schirmers im September 2010, begründet mit den Einsparungen, die Reinhard Stuth, der kürzest amtierende Kultursenator aller Zeiten, als Highlight seiner sechsmonatigen Amtszeit dem Schauspielhaus verordnete, gelang es den...
Eines muss man dem Hengst, einer tragenden Figur aus Lars-Ole Walburgs Hannoveraner Spielzeit-Eröffnungsinszenierung, lassen: Er müht sich redlich, keine der platterdings mit seinem Namen verbundenen Assoziationen auszulassen. Schon während die Zuschauer ihre Plätze einnehmen, hüpft der Rappe in einer durch und durch humanoiden Kombination aus Rocker- und...