Wer stattfindet, hat gewonnen!
Es ist ein Fake, der Unterdrückungsgeschichte gemacht hat: das Hymen, auch «Jungfernhäutchen». Teresa Vittucci, gehüllt in einen neonorange leuchtenden Hauch von Nichts, widmet der lügenumwobenen vaginalen Korona eine schlagfertige Tanz- und Lecture-Performance: «Hate me, tender. Solo for Future Feminism» ist eine von nur drei Produktionen innerhalb des diesjährigen Impulse Festivals, die vor Livepublikum gezeigt werden kann.
Das flackernde Wechselspiel zwischen Flirt-, SM- oder Bodybuilder-Moves einerseits und den unterhaltsamen soziologischen Einordnungen durch die Performerin andererseits lebt vom Blickkontakt, vom Ausgesetztsein und der ungewohnten Intimität in der tanzfaktur Köln. Wäre der Beweis, welche Kraft im Livetheater liegt, nach Monaten der Abstinenz noch nötig, hier ist er. Gerade dieser Moment von Theaterglück macht aber auch das Dilemma deutlich, in dem Theaterfestivals in der Pandemie stecken. Die Planungssicherheit ist gleich null, das Risiko hoch und das Publikum zugleich online-müde und noch nicht ganz bereit für dunkle geschlossene Räume.
«Hate me, tender» ist fast ausverkauft, obwohl die Festivalleitung um Haiko Pfost und Wilma Renfordt bis kurz vor Beginn ...
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Theater heute August/September 2021
Rubrik: Festivals, Seite 52
von Cornelia Fiedler
Distribution ist alles – das ist heute das strategische Keyword. Da ist das Theater ein Unternehmen wie alle. Mit Distribution ist aber nicht etwa «Figuren und ihre Darsteller» gemeint, sondern die optimale Bewirtschaftung der Betriebsvektoren und nutzerorientierten Kommunikationskanäle. Hier weist das Schauspielhaus Zürich (bei besten Marketingvoraussetzungen am...
(D) feierst du alleine?
(E) nein (lacht) ich dachte, hier findet eine Silvesterfeier statt
(D) ja eigenartig, das dachte ich auch (lacht) ich dachte am Strand sind bestimmt schon ein paar Menschen, die angefangen haben zu feiern
(E) ja, ein paar Menschen mit Musik und Getränken, das dachte ich auch
(D) aber es sieht nicht nach einer Feier aus, im Gegenteil (lach...
Obwohl Christophe Slagmuylder seit bereits drei Jahren Intendant der Wiener Festwochen ist, fällt es immer noch schwer, seine Arbeit einzuschätzen. Die ersten von ihm verantworteten Festwochen 2019 zählen nicht wirklich, weil Slagmuylder so kurzfristig berufen worden war, dass ihm für das Kuratieren nur ein paar Monate blieben. Seine zweiten Festwochen konnten...