Weltbild mit Herz
Rosa lebt. Wie bei Che, dessen besternte Baskenmütze sie auf dem Plakat zur Vorstellung trägt, reicht hier der Vorname. Rosa Luxemburg: die Geschichte einer Legende. Das Grips-Theater begegnet der Mutter aller Revolutionen mit liebender Ehrerbietung.
Station für Station eines leidenschaftlichen Lebens, 30 an der Zahl in dreieinhalb Stunden, haken Volker Ludwig, Regisseurin Franziska Steiof und ein gutes Dutzend Schauspieler in sechzig Rollen ab: eine musikalische Großproduktion auf kleiner Bühne, von Jan Schröder praktisch mit zwei vielseitig einsetzbaren fahrbaren Leitern ausgestattet und einem zum Publikum führenden verschiebbaren Steg, unter dem ein Quadratmeter Kunstrasen eine Minibühne für Rosas privatere Momente bietet.
Denn Volker Ludwig und Franziska Steiof wollen nicht nur die Revolutionärin zeigen: Die ganze Rosa soll es sein als Role model für ein erfülltes Leben. Die Politikerin, die unbeirrbar an den Aufstand der Massen glaubte, auch wenn die Massen nicht spuren wollten und die Sozialdemokraten von Kautsky (sehr komisch betulich: Thomas Ahrens) bis Bebel (cognacschwenkend jovial: Dieter Lehmann) als bestenfalls sozialrefomerische Biedermänner bzw. kompromisslerische ...
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Den Zustand der Erregung, den Schauspieler beim Zuschauer, bei ihren Bewunderern und Verehrerinnen auszulösen vermögen, kenne ich vor allem aus meiner Berliner Studienzeit. Frustriert vom damals an der FU eigentlich nicht möglichen theaterwissenschaftlichen Studium, war ich Stammgast an Barlogs Bühnen, dem Schlosspark- und Schillertheater, pilgerte ich – soweit es...
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