Vorsicht, Regie!
Für ein Festival, das auf junge Regie abzielt, wie das heuer zum elften Mal vom Münchner Volkstheater ausgerichtete «Radikal jung», ist diese Produktion in gewisser Weise ein Must-have mit Knock-out-Risiko. «Regie», konzipiert von der Gruppe Monster Truck in Zusammenarbeit mit dem Theater Thikwa, überträgt drei professionellen Performern mit Down-Syndrom die Inszenierungshoheit und entfacht damit ein Kreuzfeuer voyeuristischer Blicke, stellt eingefahrene Hierarchien auf den Kopf oder zumindest in Frage und erzeugt durchaus gemischte Gefühle.
An der Vorgängerproduktion «Dschingis Khan» (ebenfalls bei «Radikal jung» zu sehen) entzündete sich 2012 die Debatte, inwiefern Menschen, die man vor einiger Zeit noch als «mongoloid» bezeichnet hätte und die hier im zitierten Format einer Völkerschau und dirigiert von einer Art pädagogischer Dompteuse nach allen Regeln des Klischees Mongolen darstellen, in einem anderen Sinne «benutzt werden», wie sich ein Kritiker ausdrückte, als «normale» Schauspieler in jeder x-beliebigen Theateraufführung.
«Regie» dreht die Schraube eine Windung weiter, indem die drei nun ihrerseits als Regisseure auftreten und dabei ganz buchstäblich machen, was ...
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Theater heute Juni 2015
Rubrik: Magazin, Seite 66
von Silvia Stammen
Für einen Ort, an dem ein Theater der Superlative entsteht, sieht die Pastorijstraat 23 eher unscheinbar aus. Das Probenzentrum von Jan Fabres Performance-Truppe Troubleyn, benannt nach dem Mädchennamen seiner Mutter Helena, befindet sich im ehemaligen Antwerpener Arbeiterviertel nordöstlich des Hauptbahnhofs. Fabre ist hier um die Ecke aufgewachsen, als Sohn des...
Aschaffenburg, Stadttheater
10. Sternheim, Der Snob
R. Jürgen Overhoff
Augsburg, Theater
19. Achternbusch, Gust
R. Anton Koelbl und Tjark Bernau
Baden-Baden, Theater
19. Goldoni, Der Diener zweier Herren
R. Barry Goldman
Basel, Theater
16. Castellucci, The Parthenon Metopes
R. Romeo Castellucci
19. Aufbruch. Die letzten 48 Stunden
R. Petra Barcal
Berlin,...
Ziemlich unverhofft» sei sie an die schöne runde Million gekommen, die sie der Theaterszene einmalig in Form eines Preises zukommen lassen will, sagt Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien. Sie sitzt im Bus zwischen Mülheim und Bonn, umgeben von Mitarbeitern aus ihrem Ministerium, den Organisatoren vom Theatertreffen und ein paar Journalisten. Eine...