Vier Jahrzehnte
Als der englische Bankier Henry Hoare in den Jahren nach 1740 seinen Traum einer heroischen Idylle ohne Wiederkehr in der Park- und Seenlandschaft von Sourhead zu verwirklichen begann, gehörte der Bau einer aus mehreren Höhlen errichteten Grotte zu diesem Entwurf eines künstlichen Paradieses. Eine Welt wie vom Anbeginn der Zeiten, als die Menschen noch mit den Fluss-Göttern und Faunen, mit der ganzen niederen und mittleren Mythologie zusammenlebten.
Bereits 1719 hatten der Frühaufklärer Alexander Pope und sein Gärtnermeister William Kent eine Wasserhöhle als gebauten Initiationsritus angelegt. Wer sich durch die düsteren, felsenartig ummantelten Stollen auf das Wagnis der Wildnis einließ, wurde am Ende durch das Heraustreten in das wasserumflossene Paradies belohnt.
Für die Anfangsszene ihres Stückes «Vom Fluss» wählt Katharina Gericke ein verwandtes Bild. Am Fluss, spätnachts, von Wasser und vom Feuer erhellt, feiern vier Jugendliche ein alljährlich stattfindendes Initiationsritual – ihren Abiturball. Konstantin liebt Domenike. Bram liebt Konstantin. Jasmin liebt Bram. Ihre Spiele am nächtlichen Wasserlauf verweisen in einer Art Allegorie auf Künftiges. Im Wasser, dem Element des ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute Jahrbuch 2005
Rubrik: Neue Stücke der neuen Spielzeit, Seite 146
von ANdrea Koschwitz
Ulrich Matthes liebt die Leichtathletik, ganz besonders den Zehnkampf, die Königsdisziplin! Dass so unterschiedliche Vorgänge wie Kugelstoßen und Stabhochsprung gleich hintereinander beherrscht werden müssen, treibt Matthes in glühende Verehrung. Wir waren mal zusammen beim Mehrkampfmeeting in Ratingen, als Dan O’Brien auflief, dreifacher Weltmeister, Olympiasieger...
Wer wie auch immer die Wahl gewinnt und vier Jahre Regierungskredit erhält: Der Sieger kommt um zwei hochkarätige Erblasten nicht herum. Wie soll es weitergehen in der Bundeskulturpolitik? Was wird aus dem/der zuständigen Staatsminister/in im Kanzleramt und was aus der Bundeskulturstiftung, seinem/ihrem schönsten und finanzkräftigsten Förderinstrument? Ein Gespräch...
Die Geschichtenerzähler machen weiter, die Autoindustrie macht weiter, die Arbeiter machen weiter, die Regierungen machen weiter, die Rock’n’Roll-Sänger machen weiter, die Preise machen weiter, das Papier macht weiter‚ die Tiere und Bäume machen weiter, Tag und Nacht machen weiter, der Mond geht auf, die Sonne geht auf, die Augen gehen auf.» Fast dreißig Jahre ist...