Über Gorillas, Schuppentiere und das Theater

Was ist eigentlich im Gange zwischen Menschen und Tieren? Gedanken zum Zustand der Welt.

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Sehr verehrte Damen und Herren, wenn ich hier stehen werde, das hatte ich mir vor Monaten geschworen, dann würde ich eine Rede halten, in der das Wort Corona überhaupt nicht vorkäme. Ich wollte gerne daran glauben, dass inzwischen die Gefahren und Schrecken dieses Jahres überwunden sein würden. Aber dem ist nicht so.

Wir wissen nicht, wir können nicht wissen, was die nächsten Wochen und Monate bringen werden, an welchem Punkt wir uns im Frühjahr befinden und was uns im nächsten Sommer erwartet.

An einen veränderten Alltag haben wir uns gewöhnt, und dennoch – ich weiß nicht, wie es Ihnen geht –, mir erscheint unsere Lage immer noch, jeden Morgen aufs Neue, ziemlich surreal, und sogar umso unwirklicher, je länger sie dauert. Die Verwunderung darüber, was da gerade passiert, die wächsteher noch.

Wir leben so ein vorläufiges Leben. Und es ist nicht so sehr ein Zustand, in dem wir uns befinden, es ist eine Bewegung, eine ungewöhnliche Bewegung und eine, die ihre Richtung noch nicht genau kennt, geschweige denn ihren Ausgang. Und ich glaube, diese Bewegung ist nicht umkehrbar. Selbst wenn wir alle unsere Gewohnheiten wieder aufnehmen könnten, so wie früher wird es nicht mehr sein, das ...

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Theater heute Februar 2021
Rubrik: Essay, Seite 4
von Dea Loher

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