«Sonst gebe ich keine Ruhe»

Der Kölner Schauspieler Carlo Ljubek liebt keine großen Worte – ein Porträt

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Vor einem halben Jahr hatte Carlo Ljubek einen Unfall. Der Sturz vom Fahrrad und der komplizierte Bruch von Elle und Speiche sei auch Ausdruck seines «Zerrissenheitsgefühls» gewesen, nach «acht Jahren, die ich nur auf Gleisen gelebt habe. Man kriegt sich selbst nicht mehr eingeholt, steigt in Berlin ein und in Wiesbaden oder Köln aus, aber scheint nur als Körper vorhanden zu sein». Danach hat der Schauspieler pausieren und eine Produktion mit Karin Beier absagen müssen: notwendige Reaktion auf den körperlichen Knockout.

Carlo Ljubeks Wunsch nach «Schutz und Unterstützung» ist auffallend – und ihm selbst nicht ganz geheuer. Er käme sich gelegentlich vor wie ein Prediger und unterschreibe Briefe schon mit «Pfarrer C», scherzt er. Dabei weiß er natürlich, dass «die Firma Theater das beim besten Willen nicht leisten kann», dass man Grenzen selbst ziehen müsse.


    Guter Junge und Störenfried: «Das Fest»

Seit drei Jahren am Kölner Schauspielhaus engagiert, hat der 34-Jährige in zwei von Karin Beiers gefeierten Inszenierungen, als Siegfried in den «Nibelungen» und Iason im «Goldenen Vlies», Anteil am Erfolg. Jüngst brachte er die Premiere von Thomas Vinterbergs und Mogens Rukovs «Fest» ...

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Theater heute Juli 2010
Rubrik: Akteure, Seite 42
von Andreas Wilink

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