Saarbrücken: Klappe halten und Kohl pflanzen

Korso-op.Kollektiv «Tristesse Royale»

Theater heute - Logo

Schwarz und kalt liegt das Wasser in mehreren Metern Tiefe unter uns. Furchtlos klettern die drei Akteure eine Metallleiter hinunter, begeben sich in ein kleines Schlauchboot und rudern von dannen. Das Ende von «Tristesse Royale», einer Produktion des Saarbrücker Korso-op.Kollektivs, führt das Publikum aus der Spielstätte hinaus an den Osthafen der Saar. Es ist nicht der einzige ungewöhnliche Ort, an den man während dieses zweieinhalbstündigen letzten Teils der Trilogie «MaschineMenschGott» gelangt.

Mit kühner Spielfantasie hebt die aus zehn professionellen Theaterschaffenden bestehende Gruppe theatrale und gedankliche Ordnungen aus den Angeln und entwirft in Anbetracht des klimabedingten Weltzustandes apokalyptische Fantasien, die in nichts Geringerem als dem Aufbegehren gegen die eigene Endlichkeit münden (einige der Textteile stammen von Wolfram Lotz).  

Vor dem Eintritt in das lagerhallenartige Gebäude wird jede/r einzeln gewogen und vermessen. Mit Decken ausstaffiert nehmen wir dann in einem tagungsähnlichen, mit Podium und Monitor ausgestatteten Raum auf dem Boden Platz (Ausstattung: Gregor Wickert). Hier, zwischen uns, werden die Akteure, die sich mit realem Namen ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Februar 2020
Rubrik: Chronik, Seite 60
von Natalie Bloch

Weitere Beiträge
Daten (2/2020)

Aalen, Theater der Stadt
1. nach Schiller, Johanna im Ratssaal

R. Tonio Kleinknecht und Tina Brüggemann
15. Fuchs, Das Heimatlied
R. Winfried Tobias 

Altenburg Gera, THeater
16. Hauptmann, Die Ratten

R. Manuel Kressin 

Augsburg, Theater
21. Hašek, Brecht und Hulova, Švejk/Schwejk (U)

R. Armin Petras
29. Projekt, Auf dem Paseo del Prado mittags Don Klaus (U)
R. Johannes...

Kein Autopilot. Nirgends

In einer Rezension des deutschen Musikfilms «Ich war noch niemals in New York» las ich: «Man sollte sich bei Musicals nicht an der Triftigkeit von Handlungen aufhalten.» Ob es einen Kritiker in New York gibt, der so eine These wagen würde? Ich war im Herbst eine Woche in New York, um mir Musicals anzuschauen. Vom Schauspiel und der Schauspielausbildung kommend,...

Deutscher Geist

Ohrenbetäubendes Unheilsdröhnen, Gewitterbeats und elegisches Gewummer. Dazu dreht sich ein metallbeschlagenes viereckiges Monstrum in der Bühnenmitte, um das sich auf Kniehöhe eine kleine Sünderbank schlängelt. Das Licht im neblig trüben Raum kommt nur fun­zelig von oben und leuchtet steil wie in eine Untergangskathedrale. Drunten auf dem Bühnenboden kringeln und...