Our house is on fire!

Wo bleiben die großen Inszenierungen zum Klimawandel?

Der menschengemachte Kli­mawandel ist die alles überwölbende Herausforderung der Gegenwart. Die immer dichter getakteten Nachrichten vom tauenden Permafrost, von Waldbränden, Artensterben und Korallenbleiche, von Dürren, Überschwemmungen und Tropenstürmen bestätigen die Prognosen der Wissenschaft, übertreffen sie in ihrer Geschwindigkeit sogar (dass wir hierzulande bislang mit verdörrten Bäumen und Temperaturrekorden davonkommen: pures geografisches Glück). Sieben Millionen Menschen weltweit sind bereits jetzt aufgrund des Klimawandels auf der Flucht – zweifellos erst der Anfang.

Dabei werden oft gerade jene Regionen unbewohnbar, deren Bewohner*innen den geringsten Anteil an den Treibhausgasemissionen haben. Sie lassen uns ahnen, welche Auswirkungen Massenmigration und die damit verbundene Klima-Ungerechtigkeit auf die bislang halbwegs stabil wirkenden Politik- und Wirtschaftssysteme der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen haben könnten – und auf die Spezies Mensch, die sich kaum vorstellen will, vielleicht nur eine Episode gewesen zu sein. 

Während dank Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Journalist*innen und Organisationen wie Fridays for Future oder Extinction ...

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Theater heute Oktober 2019
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Eva Behrendt

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