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Gesine Schmidt «Pfirsichblütenglück»

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Für Xu war es reines Glück, dass er Gerda fand. Der 87-Jährige, der einmal der erste Deutsch-Dolmetscher von Mao Tse-Tung war, hat mehr als zwanzig Jahre seines Lebens in chinesischen Gefängnissen verbracht. Eine Frau zu finden, ist unter diesen Voraussetzungen in China unmöglich. Eine Gastprofessur in Berlin führt zu einer Begegnung mit der um etliche Jahre jüngeren Gerda. Für Gerda war es Liebe auf den ersten Blick. Für Xu der Beginn einer langjährigen, in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Beziehung.

Brit findet chinesische Männer eigentlich null attraktiv, nur mit Tian kann sie viel anfangen.

 

Doch auch nach zehn kalten Wintern in Peking hat sie sich nicht an die langen Unterhosen gewöhnt. Als deutsche Mutter in Shanghai ficht sie Erziehungskämpfe um ihren Sohn mit ihrer chinesischen Verwandtschaft aus. Und ihre Beziehung zu Tian ist auch nicht mehr das, was sie mal war, damals in New York, als die beiden sich ineinander verliebten – auf neutralem Boden.

 

Holger ist der einzige westliche Arzt in Nanjing. Er spricht kein Wort Chinesisch. Seine Patienten arbeiten für BASF, Bosch und Siemens. Er ist nur hier, um Geld zu verdienen, ganz ehrlich. Seine chinesische Frau ist von ...

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Theater heute Jahrbuch 2015
Rubrik: Neue Stücke der neuen Spielzeit, Seite 193
von Holger Schultze und Jürgen Popig

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