Mehr als ein Gerücht
Bereits im September 2021 veröffentlichte die österreichische Tageszeitung «Der Standard» einen Artikel, in dem von einem «erfolgreichen heimischen Theater- und Filmschauspieler» die Rede war, der Darstellungen von Kindesmissbrauch horten soll. Seine Ex-Lebensgefährtin habe ihn angezeigt, er soll sie während ihrer Beziehung zudem körperlich attackiert und verbal bedroht haben. Name wurde damals keiner genannt, unter Insidern machte allerdings schnell die Runde, dass es sich um den bekannten Burgtheater- und Filmschauspieler Florian Teichtmeister, 43, handeln soll.
Anfang Januar 2023 hat sich der Verdacht bestätigt: Die Staatsanwaltschaft Wien brachte einen Strafantrag ein. Darin wird angeführt, Teichtmeister habe sich im Zeitraum vom Februar 2008 bis August 2021 missbräuchliche Darstellungen Minderjähriger auf zumindest 58.000 Mediendateien verschafft, «auf denen wirklichkeitsnahe, reißerisch verzerrte, auf sich selbst reduzierte und von anderen Lebensäußerungen losgelöste Abbildungen von Genitalien oder der Schamgegend Minderjähriger sowie geschlechtliche Handlungen durch und an mündigen und unmündigen Personen abgebildet sind». Diese wurden auf 22 Datenträgern, darunter zwei ...
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Theater heute März 2023
Rubrik: Affäre, Seite 46
von Karin Cerny
Ein schöner Don Carlos. Immer in Bewegung und so elastisch tänzelnd. Feingliedrig, als hätte er Gummigelenke. Auch sein Blankvers: eins a geschmeidig und so schön weich moduliert. Der Schauspieler Felix Strobel ist ein Charismatiker, auch stimmlich. Vielleicht hat man deshalb in Stuttgart das K in Schillers «Don Karlos» im Titel zum C umgebogen. Am hiesigen...
Die Tür klemmt, fliegt dann mit einem Ruck auf, ein Knäuel Personen poltert in die leere Altbauwohnung, die Letzte bleibt mit ihrer Handtasche am Türknauf hängen. Huch! In der ersten Sekunde ist eigentlich alles klar über diesen Abend, «Der Haken», uraufgeführt am Schauspiel Bonn in der Regie von Roland Riebeling: Schauspielerisch sind alle ständig etwas drüber,...
Ein juristisches Gutachten liegt seit dem 10. Oktober 2022 auf dem Schreibtisch von Claudia Roth, der Staatsministerin für Kultur. Veröffentlicht wurde es erst Ende Januar. Offenbar haben die Hausjurist:innen im Kanzleramt drei Monate gebraucht, um die Tragweite möglichst eigenunschädlich zu verdauen und unauffällig zu kommunizieren.
Das zu klärende Problem hatte...