Klein, fragil, unfertig und immer vital
An einem Januarmorgen streben erstaunlich viele Menschen über die wenig befahrene Lafayette Street zum Public Theatre. In der Mitte des überfüllten Foyers stehen Mark Russell, künstlerischer Direktor des Festivals «Under The Radar», und Meiyin Wang, seine Ko-Direktorin. Mit der nordamerikanischen Mischung aus Enthusiasmus und Pragmatik werden hundert Produzenten und Kuratoren aus allen Landesteilen der USA, Asien und Europa begrüßt, versorgt, organisiert.
Vor zehn Jahren hat Mark Russell Under The Radar gegründet, ein Festival der neuen amerikanischen und internationalen Theaterarbeit, das in einem dichten Programm Stücke, Autoren, Performances, Projekte, vorstellt – das Nature Theatre of Oklahoma wurde 2007 hier für Europa entdeckt. Es ist der Tag für die Professionals, der mit einem Symposium beginnt.
In diesen Tagen findet in New York auch die große Verkaufsmesse der Darstellenden Kunst im Hilton Midtown statt, APAP genannt, eine einigermaßen erstaunliche Veranstaltung, bei der sich jede Formation, die möchte, vom Orchester klassischer Ausrichtung bis zur Konzepttanz- Kompanie aus Brooklyn, von Unterhaltung über Schauspiel bis Avantgarde, mit einem Verkaufsstand, Agenten und ...
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Theater heute April 2014
Rubrik: Ausland, Seite 44
von Stefanie Carp
Irgendwie ist es bei Sebastian Hartmann immer ein bisschen lauter. Auf der Bühne sowieso, aber auch drumherum. Lauter das Getrommel im Vorfeld seines Debüts am Deutschen Theater Berlin, der ersten Regie nach dem Ende seiner Intendanz in Leipzig (die sich fünf Jahre lang wie ein kolossales kulturpolitisches Schlachtengetümmel ausnahm, von dem aktuell noch der Streit...
Othello als einer, der steckenblieb in Descartes’ erster Meditation: In seinem Denken findet er keine Gewissheit. Es bleibt nur der Betrüger-Gott, der ihn in allem, was er wahrnimmt, täuscht. Und Jago will das Abbild sein dieses Gotts des Bösen, bekennt er in seinem Glaubensbekenntnis, das Arrigo Boito für Verdis Oper schrieb.
So war es wohl gedacht, wie man den...
Stefanie Carp Mark, du hast 21 Jahre, von 1983 bis 2004, das Präsentationshaus PS122 geleitet und dann Under The Radar gegründet. Warum?
Mark Russell Es gab eine neue Künstlergeneration im Bereich der Performing Arts, die in ganz neuen Formen und Formaten arbeitete. Ich wollte diesen neuen Künstlern eine amerikanische Plattform geben. Als ich im PS122 aufhörte,...