Haben wir eine Wahl?
Einige Jahre nach dem Erdbeben von Kobe im Jahr 1995 schrieb Haruki Murakami eine Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel «After The Quake» («Nach dem Beben»). Das Buch enthält sechs Erzählungen, deren Protagonist:innen interessanterweise das Erdbeben nicht direkt erlebt haben, sich aber nach dem Beben ihren Traumata stellen mussten.
Ich wurde oft gefragt (sowohl in Hongkong als auch in Deutschland), welcher Schriftsteller mich am meisten beeinflusst, und meine Antwort lautet: Haruki Murakami.
Wenn ich noch ein paar andere nennen darf, stünden noch Garcia Gabriel Marquez, Samuel Beckett, Italo Calvino und Issac Asimov auf der Liste … nach Murakami. Von allen seinen Büchern ist «Nach dem Beben» mein Lieblingsbuch. Ich habe es vor zwanzig Jahren zum ersten Mal gelesen, einige Geschichten sind mir bis heute lebhaft im Gedächtnis geblieben.
Murakamis Entscheidungen
«Landschaft mit Bügeleisen» ist eine einfache, ergreifende und doch erschreckende Geschichte. Junko, ein junges Mädchen, ist von zuhause abgehauen, weit weg in eine Stadt am Meer. Zuvor lebte sie mit ihrem Freund zusammen, der ziemlich rücksichtslos war und mit dem sie wenig gemein hatte. Junko begegnet einem ...
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Theater heute August/September 2022
Rubrik: Lektüresommer, Seite 46
von Pat To Yan
Personen
Pilger 1
Zeitreisende, 36 Jahre, Binnenflüchtling aus dem Gebiet Luhansk
Pilger 2
Erfinder der Zeitmaschine, 60 Jahre, Binnenflüchtling aus dem Gebiet Luhansk
Szene 0
Pilger 1
erste Regel für Zeitreisende
sich nicht einmischen
zweite Regel für Zeitreisende
was passiert ist ist passiert
dritte Regel für Zeitreisende
kein Paradox schaffen
die...
Theater heute Wir würden gerne über Ihre Stücke sprechen und Ihre Arbeit als Dramatikerin. Wie hat alles angefangen?
Anastasiia Kosodii Mein Vater ist Schauspieler im Theater von Saporischschja, und als Kind war ich nicht im Kindergarten, sondern er hat mich zur Probe mitgenommen. Ich wollte nie Schauspielerin oder Regisseurin werden, aber ich wusste, dass ich...
Da war wohl noch eine Rechnung offen. Regisseurin Karin Henkel nimmt sich schon zum zweiten Mal Bernhards «Auslöschung» vor, diesmal aber gründlich. Beim ersten Mal, Anfang 2019 im Hamburger Schauspielhaus, war der 600-Seiten-Roman von 1986 noch eingebettet in eine Textcollage mit den Stücken «Vor dem Ruhestand» und «Ritter Dene Voss». Jetzt, nur drei Jahre später...