Eine schöne runde Million

Petrodollar für die Kunst: Das Internationale Theaterinstitut dankt Scheich Al Qasimi

Bereits in seiner Botschaft zum Welttheatertag 2007 im März hat seine Hoheit, der Gouverneur des Emirats Sharjah und Mitglied des Hohen Rates der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Dr. Sultan Bin Mohammed Al Qasimi, erhellende Bezüge hergestellt zwischen Krieg und Schönheit: «Die treibende Kraft hinter den Kriegen, die die Menschheit seit alters her heimsuchen, sind bösartige, verborgene Dinge, die die Schönheit nicht achten.» Das ist gar nicht schön.

 

Aber Allah sei Dank und allen Kriegen zum Trotz gibt es das Theater: «Die vollkommene Schönheit ist in keiner Kunst so reichlich vorhanden wie im Theater, denn es ist das Gefäß, das alle ästhetischen Künste zusammenbringt, und wer die Schönheit nicht zu genießen weiß, begreift den Wert des Lebens nicht.» Das ist schon viel schöner. 

Außerdem hat der Scheich während seines Studiums in Kairo politisch viel vom Theater gelernt: «Das Theater lehrte mich, den Anderen so zu akzeptieren, wie er ist, und ich begriff, dass das Gute die Menschen vereint und das Böse sie entzweit.» Auch schön. 

Nun hat so ein hochrangiger Scheich am Arabischen Golf zur Zeit nicht nur viel Schönheit und blaues Meer, sondern auch Probleme, die er gar nicht ...

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Theater heute Dezember 2007
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Franz Wille

Vergriffen
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