Die Familienpizza

Karin Beier will nicht jeden Tag Cocktails und Pralinen

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Ein ideales Ensemble wäre wie die perfekte Ehe: Ohne Eitelkeiten und übertriebene Ansprüche, hingebungsvoll und mit Leidenschaft bei der Sache, loyal und fürsorglich, vertraut und freundschaftlich, bis dass der Tod sie scheidet. Es wäre ein Ensemble, das keine Drehtage einfordert oder Urlaubsscheine einreicht, das sich nicht über Doppelvorstellungen oder Sonntagsproben beklagt, das auch den weiten Weg durch die Stadt zur ausgelagerten Probebühne als charmanten Ausflug empfindet und kein Problem damit hat, alle fünf bis zehn Jahre umzuziehen.

Kein Straßenfest und kein Tag der offenen Tür ohne ein Ensemble in purer Feierlaune! Sie stellen keine kritischen Fragen, sind mit ihren Gagen rundum zufrieden, würden sich niemals abwerben lassen und hegen selbstverständlich keine Konkurrenzgefühle, denn den Totengräber zu spielen macht mindestens genau so viel Spaß wie der Hamlet zu sein. Das perfekte Ensemble besteht zudem nur aus Erfolgsgaranten, die in der Presse gefeiert, vom Publikum verehrt und mit Preisen überschüttet werden.

Aber die Wirklichkeit sieht bekanntlich anders aus. Das perfekte Ensemble gibt es nicht. Es ist eine Zweckgemeinschaft auf Zeit, die im besten Fall wie eine ...

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Theater heute Jahrbuch 2015
Rubrik: Der Ensemble-Konsens, Seite 76
von Karin Beier

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(Theater Biel Solothurn)

Ayad Akhtar

Geächtet (Disgraced) 

(Schauspielhaus Hamburg)

Mattias Andersson

Acts of Goodness 

(Theater Radebeul Landesbühnen Sachsen)

 

B

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Brigitte Buc

Hundswetter (Komödie am Kurfürstendamm)

 

C

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