Die Alsterboys und das Elend mit dem Spaß
Eigentlich sind Anekdoten von ersten Theatererlebnissen in Schauspieler-Porträts eher albern. Aber bei Daniel Lommatzsch passt es leider wie die Faust aufs Auge. Als 15-jähriger Gymnasiast aus dem Hamburger Nobelvorort Othmarschen musste er mit seiner Schule zu «König Lear» ins Thalia, inszeniert von Jürgen Flimm. Und warum hat es ihm so gut gefallen, dass er später selbst Schauspieler am Thalia wurde? Weil ihn Will Quadflieg an Bud Spencer erinnerte.
Jörg Pohl hat einen ähnlichen Zugang zu seinem Beruf.
Gefragt, was er unbedingt auf der Bühne machen würde, wenn man ihn ließe, kommt die Antwort prompt: einen richtigen Slapstick-Abend mit einer zehnminütigen Tortenschlacht. Und Mirco Kreibich? Der äußerst biegsame Scherz-Athlet ist unter Kollegen so berühmt dafür, dass er in zähen Probenphasen hemmungslos rumblödelt, dass er den Titel «Theater-Tor» weg hat.
Lommatzsch, Pohl und Kreibich, das sind die Alsterboys des Thalia-Theaters. Die erste Casting-Wahl für eine Neuauflage der Marx Brothers. Oder die Pop-Version der «Drei von der Tankstelle». Äußerst schwer mit Ernst zu bändigen, ständig bereit für die Wendung ins Komische, schnell im absurden Assoziationssprung. Kogödie oder ...
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