Der suggestive Mittelpunkt
Der Titel «Das Regiebuch. Zur Lesbarkeit theatraler Produktionsprozesse in Geschichte und Gegenwart» verspricht eine eher abschreckend verschraubte theaterwissenschaftliche Abhandlung, erweist sich aber als ein anregendes, gut lesbares Standardwerk über Regiebücher vom Mittelalter bis in unsere unmittelbare Gegenwart.
Die Beiträge des von Martin Schneider herausgegebenen Kompendiums beschreiben und analysieren das Regiebuch als ein Medium, das mehrere Aspekte hat und Grundlage für die Aufführung ist, sowohl für die Interpretation, die dramaturgische Einrichtung und die Inszenierung auf der Bühne als auch zur Grundlage für deren Reproduzierbarkeit dienen muss.
Die Beiträge widmen sich schon den Regiebüchern des Mittelalters: beschriftete Pergamentbzw. Papier-Rollen, die für die Aufführung von Passionsspielen benutzt wurden. Es sind Rollenbücher, die keinen Autor haben, in denen die Figuren, deren Gänge, Arrangements oder Liedeinlagen festgehalten sind, damit die Aufführung, die Organisation des Spielablaufs, wiederholt werden kann, oft ergänzt durch Soufflier-Rollen mit den zu sprechenden Texten.
Aus der Barockzeit sind viele Dramendrucke mit üppigen Paratexten und Anmerkungsappa ...
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Theater heute 1 2023
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Klaus Völker
Eva Behrendt Fangen wir vorne an! Aus welchem englischen Titel haben Sie, Maren Kames, «Bühnenbeschimpfung» übersetzt?
Maren Kames Den englischen Titel habe ich diesmal tatsächlich zum ersten Mal in der Ankündigung auf der Suhrkamp-Homepage gesehen, nachdem die Übersetzung lang abgeschlossen war. Vorher wusste ich gar nicht, dass es überhaupt einen englischen...
Wird «Babtschik» der neue «Shtisel»? Um keinen Jungautor wird derzeit in der israelischen Theaterszene intensiver geworben als um Yehonatan Indursky, mittlerweile weltberühmter Autor der extrem erfolgreichen, drei Staffel langen Netflixserie «Shtisel» über eine charedische (hebräisch: ultra-orthodoxe) Familie. Im Geheimen arbeitet er allerdings längst an seinem...
FRANKFURT/MAIN, SCHAUSPIEL
20. nach Dostojewskij, Life is but a dream
R. Barbara Bürk
21. Magal, 10 odd emotions (U)
R. Saar Magal
FREIBERG/DÖBELN, MITTELSÄCHSISCHES THEATER
3. Abdel-Maksoud, Café Populaire
R. Nils Braun
FREIBURG, THEATER
20. Andrejew, Hinauf zu den Sternen
R. Nicolas Charaux
GÖTTINGEN, DEUTSCHES THEATER
21. Sokola, Pirsch (U)
R....