Das Schöne, bundesweit und werbefrei

Am 7. März startet das DeutschlandRadio Kultur

Theater heute - Logo

Mit der Kultur ist das so eine Sache. Sie ist ein Suffix, das man an jeden beliebigen Begriff anhängen kann: Wohn-, Ess-, Freizeit- oder gar Freikörper-… – alles kulturelle Phänomene. In den Medien kommt der Begriff aber auch gerne als Präfix vor, vorzugsweise als Kulturauftrag. Das DeutschlandRadio (nur echt mit der Arno-Schmidtschen BinnenMajuskel) schlägt jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe. Es erfüllt den Auftrag seines Präfixes, indem es sich ein neues Suffix gibt. Ab dem 7.

März wird aus dem DeutschlandRadio Berlin, das, wie es das föderale Umfeld suggerieren könnte, eben kein Lokalsender ist, das DeutschlandRadio Kultur – nach wie vor unter dem Slogan «bundesweit und werbefrei». Das künftige Kürzel «D-Kultur» (und nicht etwa DRK) hätte man schon vor gut zehn Jahren haben können, als das Programm aus der Fusion des Rundfunks im amerikanischen Sektor (RIAS) und dem Deutschlandsender Kultur (DS-Kultur) der ehemaligen DDR hervorgegangen ist.

 

Zahlen, bitte!

Seinen Relaunch erlebt das Programm in finanziell prekären Zeiten, denn, so DeutschlandRadio-Intendant Ernst Elitz: «Gebührenerhöhungen sind für uns ein Fremdwort.» Dass die Ministerpräsidenten erstmals die von der ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute März 2005
Rubrik: Medien/TV, Seite 64
von Jochen Meißner

Vergriffen
Weitere Beiträge
Pop und Terror

Vielleicht war ja mal wieder Jean Baudrillard dran schuld. Oder Paul Virilio oder Guy Debord oder einer von denen. Der Aufstand der Zeichen, die Geschichte als Retro-Szenario, rasender Stillstand, you name it you got it. Wahrscheinlicher aber ist es einfach die Zeit, Nine-Eleven, Guantanamo, der genetische Fingerabdruck. Ein Unbehagen gegenüber der Welt und die...

Schwester Courage

Die junge Frau mit der roten Strickjacke stößt einen tiefen, wunden, würgenden Schrei aus. Es ist der Moment, in dem sie begreift, dass sie sterben wird: Nicht irgendwann später, wie jeder Mensch glaubt, nicht frühestens 99 Tage nach dem Gerichtsurteil, wie morgens Zellengenossin Else versprochen hat, sondern noch heute, gleich. So will es das Nazi-Regime, das an...

Wie ein Mensch zerbrochen wird

Der Kanonenschuss, der am Schluss des Stücks fällt, kündigt am frühen Morgen des 12. April 1861 den Beginn des Sezessionskrieges an. Von Politik war zuvor ausgiebig die Rede in Julien Greens Drama «Süden», entstanden 1951/52, und die erste Leiche liegt bereits auf dem Boden des Salons der Plantage Bonaventura in Südcarolina: Leutnant Ian Wiczewski, der die blaue...