Darum geht’s. Mir zumindest.

Ulrich Matthes bekommt den Gertrud-Eysoldt-Ring und bedankt sich mit einer Laudatio auf die manchmal unterschätzte Arbeit der Regisseure, vor allem die von Jürgen Gosch

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Vor ein paar Wochen lag am Bühneneingang der Brief einer Zuschauerin, deren begeistertes Lob für die Vorstellung von «Virginia Woolf» in dem Satz gipfelte: «Wie schön, endlich mal wieder ein Abend nur mit wunderbaren Schauspielern ganz ohne Regie!» – Hierbei handelt es sich ganz offensichtlich um den Fall des unterschätzten Regisseurs. Das ist ja heutzutage eher die Ausnahme, der unterschätzte Regisseur ...

Keine Angst: Das wird jetzt nicht die larmoyante Rede eines verzweifelten Schauspielers, der sich als Opfer des Regietheaters sieht, im Gegenteil: Ich habe in meinen bald 25 Berufsjahren den unterschiedlichsten Regisseuren viel zu verdanken.
Ich möchte einige in großer Dankbarkeit nennen: meinen ersten Intendanten in Krefeld, Joachim Fontheim; Hans Lietzau, Dieter Dorn, Klaus-Michael Grüber, Wolfgang Engel, Volker Hesse, Thomas Langhoff, Stephan Kimmig, Barbara Frey, vor allem aber – naturgemäß, hätte ich mit einem meiner Hausgötter Thomas Bernhard fast gesagt – Andrea Breth und Jürgen Gosch. Von allen diesen Regisseuren habe ich zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen profitiert, ich schätze sie, und zwar weder «über» noch «unter».
Eben habe ich gesagt, der ...

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Theater heute Mai 2005
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Ulrich Matthes

Vergriffen
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