Darum geht’s. Mir zumindest.
Vor ein paar Wochen lag am Bühneneingang der Brief einer Zuschauerin, deren begeistertes Lob für die Vorstellung von «Virginia Woolf» in dem Satz gipfelte: «Wie schön, endlich mal wieder ein Abend nur mit wunderbaren Schauspielern ganz ohne Regie!» – Hierbei handelt es sich ganz offensichtlich um den Fall des unterschätzten Regisseurs. Das ist ja heutzutage eher die Ausnahme, der unterschätzte Regisseur ...
Keine Angst: Das wird jetzt nicht die larmoyante Rede eines verzweifelten Schauspielers, der sich als Opfer des Regietheaters sieht, im Gegenteil: Ich habe in meinen bald 25 Berufsjahren den unterschiedlichsten Regisseuren viel zu verdanken.
Ich möchte einige in großer Dankbarkeit nennen: meinen ersten Intendanten in Krefeld, Joachim Fontheim; Hans Lietzau, Dieter Dorn, Klaus-Michael Grüber, Wolfgang Engel, Volker Hesse, Thomas Langhoff, Stephan Kimmig, Barbara Frey, vor allem aber – naturgemäß, hätte ich mit einem meiner Hausgötter Thomas Bernhard fast gesagt – Andrea Breth und Jürgen Gosch. Von allen diesen Regisseuren habe ich zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen profitiert, ich schätze sie, und zwar weder «über» noch «unter».
Eben habe ich gesagt, der ...
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Es gibt junge Theaterautoren, deren erstes Stück routiniert wirken soll, als sei das erste Dutzend bereits voll. Das kann bei Absolventen einschlägiger Studiengänge vorkommen. Zum Beispiel, wenn man wie Christina Kettering (24) am Deutschen Literaturinstitut Leipzig die Fächer Prosa und Dramatik/Neue Medien belegt hat. «Der Gast» ist ihr erstes Stück und man fragt...
Er gehörte zu den Schauspielern, die im Theater unverzichtbar sind: Hermann Lause, einer der Unverwechselbaren aus der Bochumer Schauspielerfamilie um Peter Zadek. Neben Eva Mattes, Ilse Ritter, Ulrich Wildgruber. Auch Wildgruber ist tot. Was macht das Theater jetzt ohne diese beiden großen Schauspieler, zwei Antipoden, die den Spielraum auf der Bühne neu vermaßen?...
Warum ist Sarah Kanes Werk auf dem Kontinent so populär?», wunderte sich kürzlich der Theaterkritiker Michael Billington im britischen «Guardian». Frisch zurückgekehrt von einem Sarah-Kane-Symposium an «Berlins leading theatre, the Schaubühne», berichtete der erstaunte Engländer von einem wahren Feuerwerk der Wertschätzung, das der Autorin am Lehniner Platz zuteil...